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www.rhetorik.ch aktuell: (26. Mai, 2013)

Angemessene Worte bei Kritik

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Die Schweiz ist ist mit den USA in Verhandlungen um eine Globallösung beim Steuerstreit. Es geht um Zinsbesteuerung oder Informationsaustausch. Ein heikles und brisantes Thema. Natürlich bildet sich auch Widerstand zum US-Steuerdeal. Die Medien sind im Moment voll davon: Beispiele: (Tagesaneiger). Finanzministerin Eveline Widmer Schlumpf, die diese Verhandlungen anführt, hatte in einem Radio-Interview gesagt, dass man kurz davor stehe, bei den Verhandlungen mit den USA ein Resultat präsentieren zu können. Sie verlangte aber auch von allen Teilnehmern, Geheimhaltung gegenüber der Medien zu fordern. Schlumpf wurde kritisiert. Die Geschichte zeigt aber, dass Kritik an Bagatellen ist oft kontraproduktiv ist. Das Publikum kann politische Manöver von Sachfragen unterscheiden. Widmer-Schlumpf ist als Finanzministerin schlussendlich verantwortlich. Von Kollegen zu verlangen, nicht mit den Medien über die Verhandlungen zu sprechen macht nur Sinn, denn man will nicht mit verschiedenen Sprachrohren reden. Das musste der Schweizer Bundesrat in der Vergangenheit bei mehreren Kommunikationsmanagementskrisen lernen. Beipiele von Kommunikationskrisen beim Bundesrat gab es zu viele und wir hatten ein paar behandelt: Beispiele:

Wir zitieren Beatrice Tschanz aus einem Artikel nach der Frankenkrise: "Unterschiedliche Signale während Krisen verunsichern". Oder Otfried Jarren aus diesem Beitrag: "Es kann nicht angehen, dass der Staat - dass der Bundesrat als Teil des Staates - mit verschiedenen Zungen spricht." Das gilt nicht nur bei Krisen, sondern auch bei Verhandlungen. Bundesrätin Eveline Schlumpf hatte als Finanzministerin das Recht oder gar die Pflicht, von ihren Kollegen zu verlangen, den Mund zu halten. Und die Aussage, "bald ein Resultat präsentieren zu können", ist noch kein Ausplaudern von Geheimnissen.

Die Kritik, die in folgenden Artikeln behandelt wird: sieht eher nach politischen Manövern aus. FDP Präsident Müller spricht von "Politischem Sprengstoff", Christoph Blocher: "So eine Ungeheuerlichkeit habe ich noch nie erlebt", Christoph Mörgeli forderte auf Twitter gar eine PUK. Das sind alles Politiker, die einem Steuerdeal kritisch gegenüber stehen. Das Verwenden von starken Worten bei Bagatellen schwächt die Autorität des Sprechers.

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