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www.rhetorik.ch aktuell: (15. Apr, 2013)

Undercover Recherche

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Eine BBC Reportage wirft die Frage wieder auf, was investigativer Journalismus tun darf. Aus Spiegel:
Dem BBC-Reporter John Sweeney ist es gelungen, mitten in der Nordkorea-Krise vor Ort eine Reportage zu filmen. Die Frage ist nur, ob das eine Leistung ist oder ein Skandal: Der Coup gelang, weil Sweeney eine Studentengruppe einer Top-Uni anwarb - als Tarnung für sein Filmteam. (...) Vom 23. bis zum 30. März 2013 hatte eine Studentengruppe der LSE Nordkorea bereist. Die staatlichen Behörden genehmigten und unterstützten die Reise. Staatlich bestellte Führer begleiteten die Studenten zu ausgesuchten Sehenswürdigkeiten, die nicht nur besichtigt, sondern auch fotografiert und gefilmt werden durften. Der Haken daran: Die Studentengruppe wie die Reise selbst waren keineswegs von der renommierten LSE organisiert worden, sondern von der BBC - als Tarnung für ein Filmteam. (...)
Aus Spiegel::
Die BBC lässt sich von Kritik an ihren Recherche-Methoden nicht beirren: Eine Undercover-Reportage aus Nordkorea soll wie geplant am Abend ausgestrahlt werden. Um den Film war Streit entbrannt, weil sich die Reporter als Teilnehmer einer Studierendengruppe in das Land eingeschmuggelt hatten. Am Wochenende war der Streit um das Polit-Magazin "Panorama" eskaliert, als bekannt wurde, dass der BBC-Reporter John Sweeney im Schutz einer Studierendengruppe der renommierten London School of Economics (LSE) nach Nordkorea eingereist war und dort, zusammen mit seiner Frau und einem Kameramann, undercover gedreht hatte. Vertreter von Studierenden und Universität hatten der BBC daraufhin vorgeworfen, die Teilnehmer an der Nordkorea-Reise sowie Forschungsreisen der LSE allgemein zu gefährden und gefordert, den Film nicht auszustrahlen. Der Chef der BBC-Nachrichtensparte, Ceri Thomas, verteidigte das Vorgehen des "Panorama"-Teams: "Wir sind verpflichtet, den Teilnehmern einer solchen Reise genügend Informationen zu liefern, damit sie uns ihre informierte Zustimmung erteilen können. Es waren zehn Studierende. Wir haben ihnen gesagt, dass ein Journalist mitreisen würde und dass, wenn dieser Journalist entdeckt würde, sie festgehalten und verhaftet werden könnten."

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