Bizarres Interview mit Fanatiker
Rhetorik.ch Artikel zum Thema: |
|
Aus 20 Min:
Er ist das liebste Feindbild von Amerikas Waffenfreaks: CNN-Moderator
Piers Morgan hatte am Abend des Massakers in der Sandy-Hook-Grundschule
in Newtown in seiner Talkshow Vertreter der Waffenlobby angebrüllt.
Diese hatten behauptet, mehr Waffen würden grössere Sicherheit
bedeuten. Seither hat sich Morgan wiederholt für schärfere
Waffengesetze ausgesprochen. Worauf die Waffenfreunde auf der Website
des Weissen Hauses eine Petition lancierten, welche die Ausschaffung des
britischen Staatsbürgers aus den USA fordert. Das Begehren wurde bis
heute von mehr als 100'000 Personen unterzeichnet.
Angriff ist die beste Verteidigung, sagte sich Piers Morgan und lud einen
der Initianten der Petition in seine Sendung ein: Alex Jones, texanischer
Radiomoderator und Lautsprecher jener rechten Subkultur, die Amerikas
(Waffen-)Freiheit durch Verschwörungen aller Art bedroht sieht.
Die Diskussion dürfte "lebhaft" werden, hatte Morgan bereits im
Vorfeld auf Twitter gemutmasst. Und tatsächlich: Jones brauchte am
Montag nur Sekunden, um in seine Verschwörungswelt einzutauchen:
Die russische Regierung, die chinesische Regierung, die Megabanken -
"sie wollen uns die Waffen wegnehmen".
(..)
Zu guter - oder
schlechter - Letzt gab der Radiomann, der nach eigenen Angaben
"mehr als 50 Feuerwaffen" besitzt, einige Müsterchen aus seinem
Verschwörungsrepertoire preis: Prozac und andere Antidepressiva
seien "Massenselbstmord-Pillen". Und hinter den Terroranschlägen
vom 11. September 2001 steckten "kriminelle Elemente des
militärisch-industriellen Komplexes".
Alex Jones sei "die perfekte Verkörperung des Problems", meinte Piers
Morgan später zum bizarren Auftritt seines Gasts. "Man hört
ihn reden und sagt sich: "Dieser Mann darf keine Waffe besitzen",
pflichtete ihm der Anwalt und Harvard-Professor Alan Dershowitz bei, der
in der Sendung zu Jones' Tiraden Stellung nahm.
(...)