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Am Donnerstag starb der ehemalige US-General Norman Schwarzkopf im Alter
von 78 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Bekannt wurde
Schwarzkopf als Gesicht des Zweiten Golfkrieges. Als "Stormin' Norman"
erklärte er der Welt den Feldzug im Irak und entzückte mit
lockeren Sprüchen die Medien. Der General genoss es, wann immer
ihm Mikrofone oder Kameralinsen entgegengehalten wurden.
Der ehemalige US-Präsident George H. W. Bush würdigte
Schwarzkopf als "einen der grössten Militärchefs seiner
Generation". Doch wie ist Schwarzkopfs militärischer Leistungsausweis
wirklich einzustufen? Experten sind sich nicht eindeutig einig. Aufgrund
seiner Memoiren "It Doesn't Take a Hero" (Man muss kein Held sein)
beschreiben ihn Militärspezialisten als starken und professionellen
Soldaten, und sprechen ihm das militärische Format eines George
Smith Patton zu. Nur habe Schwarzkopf im Vergleich zu Patton ein
Gewissen gehabt.
Kritiker zeichnen ein anderes Bild von Schwarzkopf. Man beschreibt ihn
als exzentrische Person, die mit ihren unkontrollierten Wutausbrüchen
Untergebene in Angst und Schrecken versetzt haben soll. Militärisch
attestiert man ihm eine weit weniger bedeutende Rolle als vielfach
in den Medien dokumentiert. Kritiker verweisen auf die Tatsache, dass
Schwarzkopf nur dank der enormen Luft-, See- und Landstreitkräfte
Saddam Husseins Armee niederringen konnte. Dokumentationen kommen gar zum
Schluss, dass Schwarzkopf als Stratege eigentlich versagt habe, weil die
irakischen Elitetruppen - die Zerstörung dieser war oberstes Ziel
der US-Kriegsplaner - entkamen. Grösstenteils, weil die Angriffe
der Marine und Armee schlecht koordiniert wurden.
(...)
Der Sieg über den Irak trug schliesslich auch zur Überwindung
des Vietnam-Traumas bei. Allein fünf Millionen Menschen feierten die
Sieger des Golfkrieges in New York bei der grössten Konfettiparade
aller Zeiten. Washington erlebte die grösste Siegesfeier seit dem
Zweiten Weltkrieg, bei der 9000 Soldaten aufmarschierten. Schwarzkopf
wurde vorübergehend zum populärsten Amerikaner nach dem
Präsidenten. (lü)
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