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www.rhetorik.ch aktuell: (28. Dez, 2012)

Der Mediengeneral

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:


Quelle: Youtube Der ehemalige US-General Norman Schwarzkopf ist verstorben. Er galt vor allem auch als "Mediengeneral", ein Militär, der auch die Medien geschickt einsetzen konnte. Das Youtube Video links gibt eine Kostprobe eines "Briefings" von Schwarzkopf aus dem Golfkrieg.

Aus dem Tagesanzeiger:


Am Donnerstag starb der ehemalige US-General Norman Schwarzkopf im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Bekannt wurde Schwarzkopf als Gesicht des Zweiten Golfkrieges. Als "Stormin' Norman" erklärte er der Welt den Feldzug im Irak und entzückte mit lockeren Sprüchen die Medien. Der General genoss es, wann immer ihm Mikrofone oder Kameralinsen entgegengehalten wurden. Der ehemalige US-Präsident George H. W. Bush würdigte Schwarzkopf als "einen der grössten Militärchefs seiner Generation". Doch wie ist Schwarzkopfs militärischer Leistungsausweis wirklich einzustufen? Experten sind sich nicht eindeutig einig. Aufgrund seiner Memoiren "It Doesn't Take a Hero" (Man muss kein Held sein) beschreiben ihn Militärspezialisten als starken und professionellen Soldaten, und sprechen ihm das militärische Format eines George Smith Patton zu. Nur habe Schwarzkopf im Vergleich zu Patton ein Gewissen gehabt. Kritiker zeichnen ein anderes Bild von Schwarzkopf. Man beschreibt ihn als exzentrische Person, die mit ihren unkontrollierten Wutausbrüchen Untergebene in Angst und Schrecken versetzt haben soll. Militärisch attestiert man ihm eine weit weniger bedeutende Rolle als vielfach in den Medien dokumentiert. Kritiker verweisen auf die Tatsache, dass Schwarzkopf nur dank der enormen Luft-, See- und Landstreitkräfte Saddam Husseins Armee niederringen konnte. Dokumentationen kommen gar zum Schluss, dass Schwarzkopf als Stratege eigentlich versagt habe, weil die irakischen Elitetruppen - die Zerstörung dieser war oberstes Ziel der US-Kriegsplaner - entkamen. Grösstenteils, weil die Angriffe der Marine und Armee schlecht koordiniert wurden. (...) Der Sieg über den Irak trug schliesslich auch zur Überwindung des Vietnam-Traumas bei. Allein fünf Millionen Menschen feierten die Sieger des Golfkrieges in New York bei der grössten Konfettiparade aller Zeiten. Washington erlebte die grösste Siegesfeier seit dem Zweiten Weltkrieg, bei der 9000 Soldaten aufmarschierten. Schwarzkopf wurde vorübergehend zum populärsten Amerikaner nach dem Präsidenten. (lü)



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