, geht es um eine Debatte un das Geschlecht Gottes, die durch eine
Bemerkung von Kristina Schröder ausgelöst worden ist:
Mit einer Äusserung in der "Zeit" hat die 35-Jährige
deutsche Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU)
unter ihren Christlichdemokraten einen Sturm der Entrüstung
ausgelöst. Auf die Frage, wie sie ihrer anderthalbjährigen
Tochter Lotte erkläre, dass es "der liebe Gott" heisse, antwortete
sie zur Empörung vieler: "Der Artikel hat nichts zu bedeuten. Man
könnte auch sagen: Das liebe Gott." Man schlage nach bei Benedikt
XVI.
Schröders Sprecher versucht nun, die Wogen zu glätten. Man solle
doch nicht "päpstlicher sein als der Papst", sagte er am Freitag in
Berlin. In dem "Zeit"-Interview sei es um Kinderfragen an die Ministerin
gegangen. Papst Benedikt XVI. höchstpersönlich schreibe in
seiner Jesus-Biografie, in Band eins, Seite 174 oben, natürlich
sei Gott weder Mann noch Frau. "Die Kritiker der Ministerin sollten also
bitte nicht päpstlicher sein als der Papst", sagte der Sprecher, der
noch weitere Fundstellen anderer Experten zitieren konnte. "Wenn ich also
die Wahl habe, mich entscheiden zu müssen zwischen dem Expertentum
des Papstes und den Kritikern in der "Bild"-Zeitung, würde ich eher
dem Papst vertrauen."
Die "Bild"-Zeitung vom Freitag hatte unter anderem eine entsetzte
bayerische Sozialministerin zu Wort kommen lassen. "Dieser verkopfte
Quatsch macht mich sprachlos", sagte Christine Haderthauer (CSU) dem
Blatt. Sie finde es traurig, "wenn unseren Kindern aus lauter Unsicherheit
vor Political Correctness die starken Bilder genommen werden, die für
ihre Fantasie so wichtig sind".
Unerschütterlich im tradierten Glauben zeigte sich in dem Blatt
auch die CDU-Politikerin Katherina Reiche. "Der liebe Gott bleibt
der liebe Gott", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im
Bundesumweltministerium. Ins Politische rückte der CSU-Innenexperte
Stephan Mayer die Kritik an Schröder. "Anstatt immer wieder
völlig sinnlose Debatten anzuzetteln, sollte die Ministerin einfach
mal ihre Arbeit machen." Gebete dringen durch
Schröder selbst scheint über die heftigen Reaktionen ihrer
Unions-Kollegen überrascht zu sein. Der "Bild"-Zeitung sagte sie:
"Bei meiner Antwort habe ich vielleicht zu sehr an das kleine Mädchen
gedacht und nicht an die vielen Erwachsenen, die über meine Worte
stolpern."
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte auf die Frage, an wen Kanzlerin
Angela Merkel glaube - "an den Gott, an die Gott oder an das Gott".
Demjenigen, der an Gott glaube, seien die Artikel egal. Der Ausdruck
"Der liebe Gott" habe in den Herzen vieler Menschen seit Jahrhunderten
einen Platz. "Wenn man Gott anders anspricht, dringen die Gebete auch
durch", fügte Seibert an.
Political Correctness kann zu lächerlichen Situationen führen.
Der Wunsch nach der Aufhebung der Geschlechtunterschiede ist absurd.
Es darf bei der Diskussion, die Frau Schröder ausgelöst hat,
nicht um Gender Mainstream gehen. Soll etwa die Kirche
das Gebet "Unser Vater" künftig mit "Unsere Mutter" beginnen?
Auch das grosse I konnte sich nicht am Leben erhalten.
Obwohl man sich der Wirkung der Sprache stets bewusst sein muss,
darf man den gesunden Menschenverstand nicht ausblenden.