Stumpfen Schockbilder ab oder schrecken Sie die Raucher tatsächlich ab?
Bilder beeinflussen nachhaltig. Deshalb wird derzeit in Australien versucht,
die Raucher mit schockierenden Bildern vom Rauchen abzuhalten.
Die Tabakindustrie hat gegen diese Bilder geklagt. Dies bestätigt, dass die
Tabaklobby Angst hat vor negativen Auswirkungen der Bilder. Anderseits gibt
es auch das Phänomen der Abstumpfung.
An die Worte auf den Zigaretten-Päckchen "Rauchen
ist tödlich!" usw. haben sich inzwischen die Käufer gewöhnt.
Die Worte werden nicht mehr wahrgenommen.
Wie steht es nun mit Bildern. Sie reden ohne Worte und wirken nachhaltiger,
sogar suggestiv.

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In Australien dürfen Zigaretten seit Samstag nur noch in neutralen
einfarbigen Packungen mit Bildern schwer geschädigter Organe verkauft
werden. Ein entsprechendes Gesetz trat zum 1. Dezember in Kraft, nachdem
zuvor eine Klage mehrerer grosser Tabakkonzerne gegen die Regelung
abgewiesen worden war.
Die Behörden erhoffen sich von der neuen Vorschrift, dass die
Packungen Raucher abschrecken. Auch soll verhindert werden, dass junge
Menschen überhaupt damit anfangen. Nach Angaben der australischen
Regierung sterben in dem Land jährlich 15'000 Menschen an den Folgen
des Rauchens.
Nach den neuen Regelungen dürfen Zigarettenpackungen aller Hersteller
ab Dezember nur noch einheitlich olivgrün sein. Auf 75 Prozent der
Packungen müssen drastische Bilder zu den gesundheitlichen Gefahren
des Rauchens aufgedruckt sein. Die Bilder zeigen etwa lungenkrebskranke
Menschen sowie drastische Schäden an Zähnen und Füssen,
die durch das Rauchen verursacht werden können.
Mitte August hatte der Oberste Gerichtshof Australiens eine Klage mehrerer
Tabakhersteller endgültig abgewiesen, die in dem neuen Gesetz eine
Verletzung ihrer Markenrechte sahen. Sie hatten eine Ausweitung des
Schwarzmarkts befürchtet und zudem in mehreren weiteren Verfahren
auf Schadenersatz geklagt.
Bestrebungen nach dem weltweiten Vorbild Australiens gibt es bereits in
Grossbritannien, Kanada und Neuseeland. Auch China, Südafrika und die
Europäische Union beobachten die Vorgänge in Australien genau.