Der Tages-Anzeiger
publizierte am 17. August 2010 einen Artikel von einer
Lehrerin
Barbara Burtscher die eine Schülerin an ein Space-Camp der NASA
begleitet habe und dort als astronautisches Talent entdeckt worden
sei. Die Lehrerin wurde im Artikel als "eingebildete Astronautin"
demontiert. Zuerst hochgejubelt als "nächste Schweizer Astronautin", wurde sie
nachher als "Mondkalb" wieder heruntergerissen. Die medienbewusste Physiklehrerin hatte am
Anfang eine zu offensive Informationspolitik betrieben.
Der Journalist bekam für sein Zerrbild einer Lehrerin sogar noch
den Zürcher Journalistenpreis. Weil die Raumfahrt Enthusiastin als
"Hochstaplerin" bezeichnet wurde, folgte dann eine Klage wegen übler
Nachrede, Beschimpfung und Verleumdung. Nun hat das Bezirksgericht der
Klage stattgegeben. Obwohl das Urteil nocht nicht rechtskräftig ist,
zeigt der Fall, dass man den Medien nicht
machtlos ausgeliefert sind und er sich lohnt, sich im Umgang mit Medien
schlau zu machen.
Aus einem
Blick Interview:
Frage: Wieso haben Sie nie interveniert, während der ganzen Zeit, als Sie
als neue Schweizer Frau bei der Nasa dargestellt wurden? Sie müssen
doch gemerkt haben, dass die Medien ein überzogenes Bild zeichnen.
Antwort: Ich habe immer versucht, ein realistisches Bild von meinem Engagement zu
zeichnen, wenn ich gefragt wurde. Was einzelne Medien daraus dann machen,
kann ich leider beim besten Willen nicht steuern. Was jetzt allerdings
abgeht, wird mir eine wichtige Erfahrung für die Zukunft sein. Das
verwundert mich schon alles ein wenig.
Quelle: NZZ vom 25. Okt 12