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www.rhetorik.ch aktuell: (13. Jul, 2012)

Sonnensturm

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Ein Sonnensturm hat die Erde erreicht. Geomagnetische Stürme sind in 5 Klassen eingeteilt von der Klasse 1, bei der es Spannungsschwankungen in der Steckdose geben kann, bis zur Klasse 5, dem Blackout von Stromnetzen und Radarsystemen. Die Weltallwetterseite Spaceweather hat im Moment Hochbetrieb. Die NOAA erwartet für den Sonntag eine geomagnetische Intensität des Sturms von Rang G2. Es ist der stärkste Sturm seit langem. Interessant ist ein Vergleich von von Meldungen. Das Detail, seit wievielen Jahren, der Sturm der stärkste ist, kommt in vielen Meldungen im Titel vor. Jedoch in verschiedenen Varianten:








Der Spiegel:
Sonnenstürme stören die Ionosphäre, eine Atmosphärenschicht mehr als hundert Kilometer über der Erdoberfläche. Die Piloten der rund 11.000 Passagierflüge, die jedes Jahr die Nordpolarregion überqueren, sind dort auf den Kurzwellenfunk angewiesen, denn die Kommunikationssatelliten sind über dem Äquator stationiert und erreichen die Polarregion nicht. Doch wenn das Weltraumwetter die Ionosphäre aufwühlt, beeinträchtigt dies den Kurzwellenfunkverkehr, und die Piloten müssen ihren Kurs ändern. Das kann für einen einzigen Flug bis zu 80'000 Euro kosten. Auch die Signale von Navigationssatelliten werden durch das Durcheinander in der Ionosphäre gestört. Landvermesser können dann Feierabend machen, schwimmende Ölplattformen haben es schwer, ihre Position zu halten, Piloten dürfen sich nicht mehr auf ihr Navigationssystem verlassen. Sogar die Umlaufbahnen der Satelliten werden durch das UVLicht der Sonneneruptionen beeinträchtigt: Es heizt die Atmosphäre so sehr auf, dass der Luftwiderstand zunimmt. Nach Schätzungen der Nasa verliert die Internationale Raumstation "ISS" bei verstärkter Sonnenaktivität jeden Tag rund 300 Meter Höhe. Und nicht zuletzt legen Sonnenstürme auch die Elektronik von Kommunikationssatelliten lahm - katastrophal für eine Welt, deren Wirtschaft und Gesellschaftsleben ohne Handys kaum mehr denkbar ist. Auch die meisten Stromnetze sind gegen die Folgen heftiger Ausbrüche auf der Sonne nicht gefeit. Da grosse Transformatoren geerdet sind, können starke geomagnetische Stürme Ströme hervorbringen, durch die sich die Apparate überhitzen, in Brand geraten oder explodieren.
Nachtrag vom 14. Juli: Der Sturm war nicht so stark wie erwartet. 20 Min:
Ein Sonnensturm hat am Samstag wie erwartet die Erde erreicht. Satelliten wurden dadurch zunächst nicht beeinträchtigt. Im Norden Europas gibt es die Chance, Polarlichter zu sehen. Auch die Hauptfront des Sonnensturms erreichte am Samstagabend gegen 21.30 Uhr die Erde. Schäden am Boden wurden nicht erwartet. Ausgestanden sei der Sturm aber noch nicht ganz: "So ein Phänomen dauert ein paar Tage und bringt das Magnetfeld mächtig in Schwingung", sagte Markus Landgraf vom ESA-Satellitenkontrollzentrum ESOC der Nachrichtenagentur DPA. Der Sturm hatte sich bereits am Donnerstag von der 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne gelöst. Stärke und mögliche Folgen des Sonnensturms wurden von den Weltraumagenturen NASA und ESA sowie der US-Wetterbehörde NOAA zunächst unterschiedlich eingeschätzt. Nach Angaben des ESA-Experten Juka-Pekka Lontama haben Sonnenstürme ein eigenes magnetisches Feld. Wenn dieses beim Auftreffen auf das irdische Magnetfeld nordwärts gerichtet sei, komme es voraussichtlich nur zu einem schwachen Sonnensturm. "Wenn das Magnetfeld aber südlich ausgerichtet ist, bekommen wir starke Folgen", sagte Lontama. ESA-Sprecher Bernhard von Weyhe sagte am frühen Samstagabend: "Die genauen Folgen sind noch nicht abzusehen. Derzeit sieht es aber nicht nach einem sehr grossen Ereignis aus." Die Eruptionsregion auf der Sonne liege leicht südlich, teilte der Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen mit. Der sogenannte koronale Massenauswurf (CME) sei mit knapp 1500 Kilometern pro Sekunde losgerast, in Erdnähe werde er voraussichtlich rund 800 Kilometer pro Sekunde schnell sein. Bei klarem Wetter könnten Polarlichter in Nordeuropa zu sehen sein. Während die Satelliten keine Schäden erlitten haben, könnten Stromnetze und Handy-Verbindungen in den kommenden Tagen durchaus noch beeinträchtigt werden, erklärte Landgraf. "Stromnetze reagieren mehr auf das Erdmagnetfeld, und das ist ja gerade erst dabei, sich zu rekonfigurieren." In der Folge von Sonnenstürmen können Stromnetze und Handy- Verbindungen beeinträchtigt werden, ebenso könne dies der Flugverkehr. Die Auswirkungen könnten Skandinavien, Kanada und Nordeuropa treffen. Im Jahr 2003 führte ein solcher Sturm unter anderem zu einem mehrstündigen Stromausfall in Schweden, einem Ausfall des europäischen Flugradars, zur Verschiebung von über 60 Flügen in den USA und zum Verlust des Forschungssatelliten "Midori 2".
Quelle: Spaceweather.

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