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www.rhetorik.ch aktuell: (04. Jul, 2012)

Opfer der Schoenheit

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Skandalwerbung kann Aufmerksamkeit bewirken. Ein bulgarisches Modemagazin braucht Fotos von Models, die geschminkt sind, als ob sie Opfer von Gewalt seien. 20 Min:
Die internationale Fashionszene ist in Aufruhr. Und in Rage. Ein bislang unbekanntes bulgarisches Modemagazin namens "12" hat kürzlich ein Editorial publiziert, in welchem Gewalt an Frauen stilisiert und somit banalisiert wird. Kritiker werfen dem Magazin sogar vor, die Misshandlung von Frauen zu verherrlichen. Umfrage Darf ein Modemagazin Shootings dieser Art inszenieren? Ja. Das nennt sich künstlerische Freiheit. 0 % Nein. Es ist verwerflich, Gewalt an Frauen auf diese Art zu banalisieren. 100 % Insgesamt 1 Teilnehmer Bildstrecken Mord und Totschlag in der Fashionszene Das Editorial "Victim of Beauty" (Opfer der Schönheit) zeigt Porträtaufnahmen von sechs jungen Frauen, die perfekt geschminkt und gestylt sind: Smokey-Eyes, Lippen in Nude, Apricot oder Rot, Betty-Page-Hairstyling, Schmuck von Galdini, schwarze Tops von H&M und ein rotes Spitzenkleid von Valentino. Einziger Makel der gestylten Beautys: ein aufgeschlitzter Hals, aufgeschlitzte Wangen, ein blutunterlaufenes Auge, eine gebrochene Nase und eine verätzte Gesichtshälfte. Die Fotos sind schockierend, auch wenn sie nur gestellt sind. Was irritiert, ist die Tatsache, dass sie nicht Teil einer Aufklärungskampagne gegen Gewalt sind. Sie erscheinen als Editorial in einem Modemagazin, welches auf das bewährte Mittel der Provokation setzt, um sich ins Gespräch zu bringen und Leser zu gewinnen. Einen Text zum Editorial sucht man vergeblich. Es werden nur die Labels genannt, die für das Shooting Kleider und Schmuck zur Verfügung gestellt haben. Und am Anfang wird kurz darauf hingewiesen, dass die Fotos für Personen unter 16 Jahren und sensible Personen nicht geeignet sind.

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