Merkel- Hollande
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Angela Merkel hat immer wieder bewiesen, dass sie hart und konsequent
handeln kann, wenn es um die Erhaltung ihrer Macht geht. Die Begegnung
mit Sakozys Nachfolger Hollande wurde deshalb mit grossem Interesse verfolgt.
Mit Sarkozy hatte sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt, wie
wird die Arbeit mit Hollande weitergehen?
Anlässlich des Besuches in Frankreich bemühte sich das neue
Paar um Harmonie. Es wurde bewusst Einigkeit beschworen.
Verbal wurde Schulterschluss signalisiert. Der gemeinsame Pakt für
Wachstum unterstrichen. Weil noch Ungereimtheiten mit dem Fiskalpaket bestehen,
gabs in den Voten deshalb kein Wort über diese Differenzen.
Merkel brauchte Plausibiltätsformulierungen wie: "Wir wollen ein
Europa das funktioniert. Wir wollen ein Europa das sich gegenseitig hilft."
Hollande nutzte allgemeingültige Phrasen wie "Intergration,
so viel wie nötig, Solidarität, so viel wie möglich."
Beide machen gute Miene zu den unterschiedlichen Auffassungen. Vor allem
hinsichtlich der umstrittenen Eurobonds. Die Gemeinsamkeit wird heute
von beiden Seiten besonders betont: Wir werden die Wirtschaft ankurbeln.
Im Gegensatz zu solch harmonischen Gesten und Airbagformulierungen
überraschte Merkel mit einer eindeutigen Aussage
"So lange ich lebe gibt es keine Eurobonds".
Obwohl der Haussegen trotz gespielten Gemeinsamkeit schief hängt,
liegt es Merkel und Holland daran, die Differenzen zu übertünchen.