Man ist sich kaum bewusst, dass Werbung von Fastfood auch etwas
geschönt ist. McDonnalds geht die Frage direkt an und klärt
in einem Video genau, was geschönt worden ist.
Man sieht Foodstylists, die die Burger wie Models auf Hochglanz bringen.
Auch mit Hilfe von Photoshop.
Warum sieht der Burger, der uns über den Tresen zugeschoben wird,
nicht so aus wie jener auf dem Foto, der für ihn wirbt? Das hat
sich schon mancher McDonald's-Kunde gefragt, so auch eine gewisse Isabel
M. aus Toronto, Ontario. Sie tat das auf Twitter und McDonald's Kanada
packt nun die Gelegenheit beim Schopf und zeigt der YouTube-Gemeinde,
wie der Vorzeige-Burger entsteht. So kann der Konzern einerseits mit
Vorurteilen aufräumen, andererseits mit Ehrlichkeit punkten. Denn:
Der Muster-Burger ist tatsächlich echt! Bildstrecken Werbung vs
wähHerzattacke im Heart Attack Grill
Bevor jedoch das Geheimnis gelüftet werden soll, muss erst ein
Vergleichsobjekt erstanden werden. Dies tut die Marketingdirektorin des
Burger-Giganten, Hope Bagozzi, höchstpersönlich. Bewaffnet mit
dem Cheeseburger im Papiersack fährt die blonde Geschäftsfrau
mit dem Bus zum Fotostudio Watt, das seit sieben Jahren die Sandwiches
des Schnellimbisskette ins rechte Licht rückt. Doch wie geht das?
Man benötigt einen Food-Stylisten, einen Fotografen und einen
Computer mit Bildbearbeitungsprogramm. Und natürlich die Zutaten,
die den Cheeseburger ausmachen. Hope Bagozzi versichert im Video (siehe
oben), dass diese genau dieselben sind wie die im Take-Away. Also keine
Semmeln aus Knete, Hackfleisch aus Plastik oder digitaler Käse. Der
Trick, den Burger so schön zu machen, dass uns bei seinem Anblick
das Wasser im Mund zusammenläuft, ist es, diese Ingredienzen perfekt
aufzubereiten und so zwischen die Brothälften zu klemmen, dass alle
sichtbar sind. Der Kunde soll sehen, was er kauft.
Fleisch, Käse- und Gürkchenscheibchen sowie
Zwiebelstückchen werden so arrangiert, dass sie nicht von der oberen
Brothälfte abgedeckt werden, sondern schön herauslugen. Mit dem
Haarföhn wird dann der Käse angeblasen, bis er schmilzt und zu
guter Letzt werden mit einer Spritze Ketchup und Senf dazugegeben. Dann
wird das Kunstwerk perfekt ausgeleuchtet - und abgelichtet.
Trotz aller Mühen hat der Muster-Burger noch Macken. Wie bei den
Models wird das Burger-Bild digital bearbeitet um zur Perfektion zu
gelangen, die natürlicherweise nicht erreicht werden kann. Geschickt
werden alle Pickel auf dem Brot abgedeckt und die Falten aus dem
Käse geglättet. Fertig ist der Hamburger, den wir so nie
vorgesetzt bekommen.