Früher zeichnete man einen Schnauz auf Plakate.
Heute gibt es neue Möglichkeiten zur Störaktionen.
Man muss nur die QR Muster überkleben. Wer das Bildchen mit
dem Handy einscannt wird dann auf eine andere Seite umgeleitet.
Es ist ein neues Phänomen und weniger
einfach zu entdecken und korrigieren.
Der
Wahlplakate sind nicht selten Gegenstand von Vandalismus. Unsitte
Nummer eins: Das Verunstalten von Portraets mit dem bekanntesten
Schnauz der Weltgeschichte. Fuer grosses Aufsehen sorgte im Wahljahr
2011 ein Fall in Chur, als zwei SP-Jungpolitiker ein SVP-Plakat mit
einem Filzstift entstellten. Sie konnten ueberfuehrt werden.
Vandalen werden aber immer dreister, was ein aktueller Fall aus der
Stadt Winterthur beweist. Wie der "Stadtanzeiger" juengst berichtete,
wurde EVP-Politiker
Nik Gugger Opfer einer ziemlich perfiden Bosheit.
Gugger kandidiert fuer den Stadtrat und setzt im Wahlkampf nebst
Plakaten auf die Power von neuen Medien. Nebst einer iPhone-App hat
Gugger den sogenannten QR-Code im Einsatz. Das sind Pixelquadraetchen,
die von Handykameras fotografiert werden koennen. Das Smartphone
erkennt den Code und linkt automatisch auf die Homepage Guggers.
Nun wurde dieser quadratische Raster auf Guggers Plakaten manipuliert.
Unbekannte haben die Codes mit solchen ueberklebt, die auf sexistische
und grobschlaechtige Inhalte verwiesen. Wie Gugger im Gespraech mit
Tagesanzeiger.ch/Newsnet erklaert, sei die Sabotage von blossem Auge
nicht zu erkennen gewesen. "Die Vandalen haben keinen Aufwand
gescheut. Meine Codes waren mit einer extrem duennen Folie
ueberklebt", erklaert Gugger. Besonders perfid beurteilt der
Lokalpolitiker die Beschaedigung jenes Plakates, das er waehrend
Standaktionen in der Innenstadt nutzte. "Ich wurde von Jugendlichen
darauf aufmerksam gemacht. Selbst haette ich die Faelschung niemals
bemerkt", erklaert Gugger.
Wer hinter der Aktion steckt, weiss der Sozialunternehmer nicht. "Ich
kann nur spekulieren, denn wer auch immer dahintersteckt, er ging
aeusserst clever und vorsichtig vor", meint Gugger. Von einem
Lausbubenstreich will er nicht sprechen. Fuer ihn habe der Vorfall
einen "groeberen Grenzwert" ueberschritten.