Es war ein Heimspiel für Hildebrand. Gestern wurde er unter
tosendem Applaus am Swiss Economic Forum begrüsst. Der frühere
Nationalbankchef sprach über die Euro-Krise. Griechenland und das
Bankensystem.
Als er von Hildebrands Auftritt neben Bundesrätin Doris Leuthard
hörte, stiess Christoph Blocher dies ziemlich sauer auf.
"Das konnte er schon immer gut, sich in der Nähe von Regierungsleuten
wie dem amerikanischen Finanzminister aufhalten, damit es ein Foto
mit ihm drauf gibt. Es wird geschmacklos", wettert Blocher heute auf
"Teleblocher".
Es sei unglaublich, dass Hildebrand nach der ganzen Geschichte
jetzt über Banksachen diskutiere und mit einer Bundesrätin
auftrete. "Das ist Korruption", sagt Blocher.
Happiger Vorwurf: "Korruption" "Korruption von wem aus?" fragt Interviewer Matthias Ackeret?
Blocher: "All seine Konten sind noch nicht untersucht. Hildebrand wird
überall gedeckt. Weil es so unrecht war, was er tat. Darum habe er
in der Nationalbank auch gehen müssen. "Und jetzt taucht er wieder
auf und redet einfach über Banken, noch mit Regierungsleuten an
der Seite. Das geht doch nicht!"
Manager, die in der Privatwirtschaft Aktiengeschäfte mit
Insiderwissen getätigt hätten, wurden bestraft und nicht einfach
so rehabilitiert. Bei Hildebrand passiere gar nichts, meint Blocher.
In den Wirtschafts- und Bankenkreisen würde Hildebrand einfach
wieder rehabilitiert. Er sei erschrocken über die "NZZ", die nun
plötzlich von "einer ungeschickten Finanztransaktion" schreibt,
als ob einer irgendwas Kleines gemacht hätte.