Suchmaschinen wie google, Bing oder Yahoo helfen uns beim Auffinden von
Informationen. Immer mehr sind
sie auch die Grundlage für unsere Kaufentscheide. Das Internet
ermöglicht dem Besucher, einen raschen Überblick über
den Markt zu gewinnen, die Preise zu vergleichen und unkompliziert ein
Angebot zu buchen. Dies gilt gleichermassen für Reservationen von
Hotels, Mietwagen oder Ferienwohnungen. Dass sich die Suchmaschinen
beeinflussen lassen, ist bekannt. Spezialisierte Firmen, sogenannte
Search-Engine-Optimierer,
haben daraus ein Geschäftsmodell entwickelt. Das ist grundsätzlich legitim und auch nicht
anrüchig. Vorsicht geboten ist jedoch, wenn solche Optimierer
gleichzeitig Vertriebsplattformen betreiben. Dies zeigt sich am Beispiel
des SEO-Unternehmens firstseo.de. Der Geschäftsführer dieser
Firma betreibt gleichzeitig mehrere Broker-Plattformen (firstfinca.de
oder mallorca-fincahotel.de). Diese Plattformen sind keine eigentlichen
Immobilien-Agenturen, sie nutzen bestehende Angebote und geben diese mit
einem Preisaufschlag an Kunden weiter. Wer eine Finca auf Mallorca sucht,
landet rasch bei firstfinca.de. Eine einfache google-Umfrage bringt nichts
Kritisches zu Tage. Die Plattform findet sich bei einer Suche nach den
gängigen Schlüsselwörtern auf den Spitzenplätzen,
die Kommentare der "Kunden" sind positiv. Viele Besucher geben sich dann
mit dieser Referenz zufrieden. Sie gehen davon aus, dass es sich aufgrund
der guten Auffindbarkeit im Web und der guten Bewertungen und Kommentare
um den Marktführer handelt, der sich an die üblichen Bedingungen
der Branche hält. Dies muss jedoch kritisch hinterfragt werden.
Leider gibt es auch Unternehmen, die nicht immer seriös sind.
Die Präsenz und Ratings im Web
sind keine Qualitätsgarantie - im Gegenteil - sie müssen mit
Vorsicht genossen werden. Insbesondere falls ein Betreiber von Plattformen
als Kerngeschäft die Suchmaschinen "optimiert". Unseriöse
Unternehmen schrecken selbst vor der Herabsetzung von Mitbewerbern nicht
zurück. Oder man erwirbt sich die Zuschauer oder Kommentare
in Foren oder Bewertungen von Firmen.
5000 Youtube Zuschauer kann man sich etwa für 15 Dollars, 100 Kommentare
für 70 Dollars kaufen.
Auch lohnt es sich immer, auch das Kleingedruckte zu lesen. So
findet sich dort bei firstfinca.de unter anderem, dass der Anspruch auf
Rückzahlung einer geleisteten Anzahlung nicht besteht, falls der
Vermieter sich kurzfristig vom Vertrag zurückzieht. Rechtlich ist
dies kaum durchsetzbar, es sollte jedoch stutzig machen. Internetkunden,
welche einen unbeschwerten Urlaub geniessen wollen, sei geraten, sich
etwas vertiefter mit der Materie zu beschäftigen oder auch den
Verband der Ferienhausvermittler zu kontaktieren. Diese Organisation
ist bemüht, schwarze Schafe auszuschliessen.