Seit 20 Minuten über das Amokamok des DRS-3-Moderators -Sascha
Rossier berichtet hat, gehen die Wogen hoch: "Der Film ist primitiv,
gewaltverherrlichend und äusserst brutal", sagt Thomas Richter vom
Schweizerischen Institut für Gewaltprävention. "Ein solches
Video zu veröffentlichen ist ein unentschuldbarer Fehler." Auch
beim SRF sorgte das Video, das SRF-Moderator Knackeboul als genervten
Radio-hörer bei der Erschiessung von Radiomachern zeigt, für
rote Köpfe. "Die Produktion und Veröffentlichung des Clips
werden disziplinarische Massnahmen zur Folge haben", so Sprecher Marco
Meroni. Der Fall sei bereits an die Geschäftsleitung gelangt.
Mehr Verständnis für den Dreh des Films, den Rossier vor zwei
Jahren im Rahmen einer Ausbildung zu visuellen Effekten gedreht hat,
kommt aus der Filmbranche. "Der Film ist handwerklich gut gemacht. Er
wirkt sehr realistisch und schockiert dadurch die Zuschauer", sagt
etwa Regisseur Markus Welter. Eine Schiesserei zu ins-zenieren, um
das Beherrschen von visuellen Effekten zu demonstrieren, sei nicht
grundsätzlich verwerflich. Welter: "Das Beispiel eines Amoklaufs
ist allerdings sehr schlecht gewählt."
DRS-3-Moderator Rossier selbst räumt ein, den Clip ohne nachzudenken
online gestellt zu -haben. Auch Knackeboul zeigt sich reumütig:
"Falls nun der Eindruck entstanden ist, ich würde gewalttätiges
Handeln in irgendeiner Weise billigen, bedauere ich das sehr."