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www.rhetorik.ch aktuell: (16. Mar, 2012)

Mehr semantische Suche

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Aus dem Film: AI von Steven Spielberg. Der Roboter (Jude Law) bringt Dave zum "Dr Know" der Fragen beantwortet.
Das Internet wird immer mehr zu einem intelligenten Wesen. Der heilige Gral ist es, Sätze nicht nur syntaktisch zu verstehen, sondern auch semantisch, was viel schwieriger ist. Douglas Lenat hat das einmal auf einem Google Talk mit Beispielen von Terry Vinograd illustriert:

Heidi und Bärbel sind Schwestern Jederman nimmt an, dass die zwei Schwestern der andern sind.
Heidi und Bärbel sind Mütter Jederman weiss, dass sie nicht gegenseitig Mütter sein können.
Jeder Amerikaner hat eine Mutter Es ist klar, aber es ist nicht gemeint, dass alle die gleiche Mutter haben
Jeder Amerikaner hat einen Präsidenten Es ist klar, dass der gleiche Präsident gemeint ist.
Das Ziel ist, dass man auch komplexe Fragen direkt ins Handy sprechen kann, um dann eine gute Antwort zu finden. Die Beispiele zeigen, dass man dazu auch viel Hintergrundwissen haben muss. Die Suchmaschine muss zum Beispiel wissen, dass es nicht möglich ist, dass A eine Mutter von B ist und gleichzeitig B eine Mutter von A ist. Andererseits, muss klar sein, dass falls A die Schwester von B ist, dann ist B auch die Schwester von A. Aus der Syntax des Satzes alleine kann man das nicht herausfinden.

Aus dem Tagi Tagi:

Der Internetkonzern arbeite zur Zeit an einem massiven Umbau seiner Suchfunktionalitäten, berichteten das "Wall Street Journal" am Donnerstag. Mit einer neuen Suchformel solle die semantische Suche eingeführt werden. Damit könnten die Anwender Fragen nach Personen, Orten und Dingen stellen, deren Sinn dann von der Suchmaschine erkannt wird. Als Beispiel führt die Zeitung eine Suche nach dem Begriff "Lake Tahoe" auf. Statt langen Linklisten würden künftig zunächst die Fakten aufgeführt, die Google (GOOG 625.04 0.63%) über den See auf der Grenze der US- Bundesstaaten Nevada und Kalifornien kennt. Das wären die Details wie die Lage und Höhe des Sees oder die Durchschnittstemperatur und der Salzgehalts des Wassers. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Donnerstag in Hamburg den Bericht des "Wall Street Journal". Die Microsoft-Suchmaschine Bing bot einen ähnlichen Dienst zur Fussball-WM 2010 an. Suchten Nutzer nach Spielern, Ländern oder Begriffen wie "Gruppe D", wurden aktuelle Spieltermine und Ergebnisse angezeigt. Man arbeite an ähnlichen Plänen für die Europameisterschaft und die Olympischen Spiele in diesem Jahr. "Wir arbeiten schon lange an einer kontextbezogenen Suche", sagte ein Microsoft-Sprecher. In Zusammenarbeit mit dem Internetdienst Wolfram Alpha beantwortet Bing seit Ende 2009 etwa Suchanfragen zu Wissenschaft und Mathematik. Der Dienst kann so Formeln berechnen, anstatt auf eine Webseite mit den Ergebnissen zu verlinken. Ähnlich funktioniert bereits die Suchmaschine Wolfram Alpha. Die neue semantische Suche könne zehn bis 20 Prozent aller Suchanfragen bei Google betreffen. Suchen Nutzer nach Lebensmitteln, wird der Kaloriengehalt angezeigt. Die Funktion ist bislang aber noch nicht in Deutschland nicht verfügbar: Wolfram Alpha funktioniert derzeit nur auf Englisch. Auch das von etwa 850 Millionen Menschen genutzte soziale Netzwerk Facebook verfügt über grosse Mengen an Informationen über Menschen, Orte und Produkte. Diese liessen sich ebenfalls für individualisierte Suchtreffer auswerten. Facebook kooperiert bereits in ersten Zügen mit Bing, dessen Betreiber Microsoft an Facebook beteiligt ist.

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