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Das Schweizer Wochenblatt die "Weltwoche" nannte in einem Artikel "Mediterraner Schlendrian"
hier auf
französisch die Romands die "Griechen der Schweiz". Der Untertitel des Artikels von Andreas Kunz
ist: "Warum die Romands weniger arbeiten und höhere Renten beziehen" und Zusammenfassung:
Die Romands sind die Griechen der Schweiz: Ob Arbeitslosigkeit, Verschuldung oder Zinsbelastung
- in jeder Negativ-Statistik liegen die Welschen vorn. Während sie über Stress und
Benachteiligung klagen, halten die Deutschschweizer den helvetischen Motor am Laufen.
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Auf dem Weltwoche cover sieht man einen Mann im Bürostuhl mit einem Glas Wein und
den Füssen auf dem Pult. Die Romandie lässt sich das nicht einfach so bieten. Eine Facebook Gruppe
"Welschwoching" zeigt darauf abgeänderte Bilder mit ähnlichen
Sujets. Weltwoche wurde dabei zur "Welschwoche".
Interessant wurde die Geschichte aber, als auf Facebook die Bilder
entfernt werden mussten weil
die Weltwoche Copyrightverstösse beanstandet hatte. Nun kam die Geschichte
in den Medien, auch im Tagi oder 20 Min.
Auch die Weltwoche selbst kann die
Sache wieder aufnehmen. Auf der Online Ausgabe ist der Artikel auch auf Französisch
erhältlich. Der nächste Artikel von Kunz heisst
"Der Aufstand in der Romandie". Ist dies ein gewollter Streisand Effekt der
Weltwoche? Den Verkaufszahlen der Weltwoche könnte die Provokation gut tun.
Viel interessanter könnte aber die Frage sein, warum es heute so leicht ist, zu erreichen,
dass auf Facebook Bilder einfach gelöscht werden. Die Behauptung, dass Copyright eine
Rolle spielt, ist offensichtlich ein Vorwand.
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20 Min:
Seit Donnerstag verschwinden auf der Facebook-Seite von "Welschwoching"
Bilder. Die Fotos werden von Unbekannten beanstandet - wegen angeblicher
Verletzung der Urheberrechte.
Der Gründer der Facebook-Seite "Welschwoching" ist sauer. "Wir
sind das Opfer von Repressalien und Zensur", schreibt er auf der
Pinnwand. Seit Donnerstag verschwinden nach und nach die Bilder, die
mit einem Augenzwinkern die Clichés im "Weltwoche"-Artikel "Die
Griechen der Schweiz" parodierte.
Wie 20 Minutes Online berichtet, ist der Grund dafür, dass
die Gruppe überflutet wird mit Meldungen wegen "Verletzung des
Urheberrechts". Mit jeder Meldung eines Verstosses verschwindet ein
Bild auf der Facebook-Seite. Wer hinter der "Attacke" steht, ist nicht
nachvollziehbar. "Wir sind nicht dumm und wissen, wer es ist", schreiben
die Autoren hingegen auf der Pinnwand.
Wo einst die "Welschwoching"-Bilder prangten, sind nun nur noch
Fragezeichen. Wie Facebook mitteilt, werden die Bilder nicht automatisch
gelöscht, sondern durch ein Team geprüft. "Wer die Bilder
beanstandet, muss einen Beweis liefern", sagt eine Sprecherin.
Die meisten Fotos wurden von den Teilnehmern selbst gemacht und
online gestellt, worin da die Urheberrechtsverletzung liegt, weiss die
Sprecherin nicht. "Es liegt aber eine Rechtsverletzung vor." Der einzige
mögliche Angriffspunkt ist das Logo der "Weltwoche". Das wurde zwar
angepasst, es scheint aber aus Sicht von Facebook offensichtlich dennoch
gegen die Urheberrechte zu verstossen.
Die "Welschwoching"-Gründer wollen nicht gegen die Löschung
der Bilder vorgehen: "Wir haben beschlossen, nicht zu kämpfen",
schreiben sie auf der Pinnwand, "sondern diejenigen machen zu lassen,
die uns zum Schweigen bringen wollen, um ihre wahre Natur zu zeigen."
Tagi Politblog
Tagi Story:
Tagi:
Seit einer Woche lädt die Facebook-Gruppe Welschwoching ihre User
dazu ein, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. So haben sich
auf der Internetplattform bis Donnerstag mehrere Dutzend Parodien
auf die "Weltwoche"-Titelseite über die Welschen als "Griechen
der Schweiz" angesammelt. Immer mit dem nur leicht abgeänderten
Titelkopf "Die Welschwoche" mit dem Originallogo des Wochenmagazins
"Weltwoche". Seit Donnerstagnachmittag meldet Facebook den Betreibern der
Gruppe jedoch ständig, dass wieder eines ihrer "Welschwoche"-Cover
vom Gruppenprofil habe entfernt werden müssen.
"Stück für Stück mussten die Fotos gelöscht werden,
nachdem Meldungen wegen Verletzung des Urheberrechts eingegangen sind",
schreiben die Gruppenadministratoren.Die Internetgemeinde ist empört,
"20 Minuten online" und "Lematin.ch/Newsnet" warfen Facebook Zensur
vor. Auch die "Welschwoche"-Betreiber schreiben von "Repressalien
und Zensur", gegen die sie aber "nicht ankämpfen" wollen. Sie
geben an, sie wüssten, wer die unbekannten Dritten seien, die
die Beanstandungen gegenüber Facebook machen, geben aber keine
Identitäten Preis.
Der Unbekannte, der die Löschung der Cover-Bilder zu verantworten
hat, ist wohl "Weltwoche"-Chefredaktor und -verleger Roger
Köppel. "Ich habe unseren Anwalt angewiesen, eine hetzerische,
rassistische und antisemitische Titelblattparodie entfernen zu lassen,
was auch sofort geschah", sagt Köppel. Damit rief der Anwalt die
Facebook-Kontrolleure auf den Plan, die nicht nur, wie gefordert, das
eine Cover löschten, sondern sämtliche Bilder der Gruppe
"Welschwoching" auf Verstösse gegen die Nutzungsbedingungen
abklopften.
Die Folge: Mehrere Cover-Parodien wurden gelöscht, mit Verweis
auf Verstoss gegen die Urheberrechte. Die Bilder wurden durch
Fragezeichen ersetzt. Dies entspricht laut Facebooks PR-Beauftragten
in Deutschland, Stefanie Schieke, dem üblichen Vorgehen: "Nachdem
eine Meldung bei Facebook eingegangen ist, wird diese von einem Team
überprüft. Dasselbe Team überprüft an diesen Stellen
auch ähnliche Inhalte, die ebenso gegen die Richtlinien oder auch
gegen Urheberrecht verstossen."
Köppel ist es ganz und gar nicht recht, dass die
Facebook-Kontrolleure "Welschwoching" wegen seiner Intervention derart
aufs Dach steigen. "Es ging uns lediglich um dieses eine Hetz-Cover, alle
anderen sind grossartig, und die ganze Redaktion freut sich über
jeden neuen Welschwoching-Beitrag", sagt Köppel.
Falls wirklich Urheberrechtsfragen der Grund für die Löschung
der Covers seien, dann gebe er als Besitzer der Marke und des Logos den
"Welschwoching"-Betreibern gerne grünes Licht. Dass Facebook auf
dieses Angebot eingeht, ist indes zu bezweifeln. "Dazu wird es seitens
Facebook sicher keine Stellungnahme geben", sagt Schieke. Derweil
versorgen die "Welschwoching"-Mitglieder Facebook weiter mit
Arbeit. Sie laden laufend neue Cover-Parodien mit stärker
abgewandeltem "Weltwoche"-Logo hoch, in der Hoffnung Facebook werde
keine Urheberrechtsverletzung mehr feststellen.