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www.rhetorik.ch aktuell: (09. Mar, 2012)

Neuer Horat Jackpot

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Ameisen sind für einen Ameisenforscher natürlich das Wichtigste. Die folgende Fortsetzung der Horat Werbung zeigt, dass man sich mit ernsten Bedenken gegen humorvolle Sachen nicht gerade beliebt macht.

Eine andere Möglichkeit könnte jedoch auch eintreffen. Der Myrmekologe ist Teil der TV-Spot Kampagne. Es bringt den Spot nochmals in die News. Profitieren tun alle, die Medien, der Tourismus und der Wetterschmöcker. Vielleicht profitieren sogar die Myrmekologen, denn nun weiss die Bevölkerung endlich, was ein Myrmekologe ist. Und auch auf rhetorik.ch haben wir eine Geschichte mehr.

Blick:
Der irre Streit um den TV-Spot des Muothataler Wetterschmöckers Martin Horat geht in die nächste Runde. Insektenforscher nehmen Horats Tierbeobachtungen ein bisschen zu Ernst. Für seinen urchigen TV-Spot für Schweiz Tourismus, in dem er auf einen Ameisenhaufen sitzt, muss Martin Horat viel Kritik einstecken. Zuerst hat eine Tierschützerin beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) Beschwerde gegen Horat eingereicht. Darauf wurde der Spot auf Drängen des BAFUs kurzzeitig vom Netz genommen. Jetzt legen zwei Insektenforscher nach. In der Zeitung "Bote der Urschweiz" nervt sich der Myrmekologe Ryk Huber in einem Leserbrief: "Martin Horat kann nicht die einfachsten Grundkenntnisse über Ameisen vorweisen." So sagt Horat (mit einem Augenzwinkern) das Wetter in seiner TV-Werbung anhand der Oberschenkel-Dicke und Beinkrümmung der Ameisen voraus. Das empört auch den Insektenforscher Heinz Suter: "Die Beine der Ameisen sind genetisch geformt. Sie verändern sich nicht in den Jahreszeiten!" Und weiter: "Die Leute finden den Spot sauglatt, aber er trägt zur Verdummung der Menschen bei. Im schlimmsten Fall machen es die Leute noch nach." Horat meine es ja nicht böse, sagt Suter. "Aber die Leute sind schlecht über Insekten informiert und glauben das Zeug, das Horat erzählt. Dabei weiss er offensichtlich nichts über Ameisen. War er erzählt, ist völlig falsch." Der gescholtene Wetterschmöcker Martin Horat versteht die Kritiker nicht. "Sie machen ein riesiges Theater um den Spot. Ich kann das nicht nachvollziehen. Als gäbe es auf der Welt keine anderen Probleme!" Wenn man sich über seine Wettervorsage ärgere, solle man sich auch über all die Mücken und Fliegen ärgern, die wir tagtäglich töten, sagt Horat. "Oder all die Tiere, die wir in Zoos und Tierparks halten. Das wäre dann ja auch Tierquälerei!" Die Ameisen hätten ausserdem nicht viel gemerkt und hätten keinen Schaden davongetragen. Den Tierschützern sei vielleicht ein Blick in die Statuten der Muothataler Wetterschmöcker empfohlen. Dort wird das Ziel des Vereins wie folgt beschrieben: Vorhersage des Wetters "auf humorvolle Art und Weise".

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