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www.rhetorik.ch aktuell: (29. Feb, 2012)

Werbung mit Ameisen

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Martin Horat, der "Wetterschmöcker aus dem Muotatal setzt sich auch gern mal in einen Ameisenhaufen, um "mit den Ameisen zu reden". Die erzählen ihm dann wie das Wetter wird, nachdem er ihnen auch mal tief in die Augen geschaut hat.

29. Februar: Ameisten Spot darf wieder gezeigt werden :
Schweiz Tourismus hat den Ameisen-Spot mit "Wetterschmöcker" Martin Horat auf Anraten des Bundesamts für Umwelt (BAFU) vorübergehend von seiner Plattform entfernt. Eine Tierschützerin hatte Beschwerde wegen Störung der Ameisen eingereicht. Martin Horat findet das "einen Seich". (...) Am Mittwochnachmittag werde der Spot wieder aufgeschaltet, sagte Nicole Diermeier von Schweiz Tourismus. Man habe am Mittwoch das Gespräch mit dem BAFU gesucht und die Absicht geäussert, den Spot auch in Zukunft zu verwenden. Adrian Aeschlimann vom Bundesamt für Umwelt bestätigte, dass sich die Parteien einigen konnten. "Die Situation ist neu beurteilt worden", sagte er. So seien gewisse Ameisenhaufen zwar schützenswert. "Wir glauben aber nicht, dass Leute diesen Spot nachahmen und vermehrt auf Ameisenhaufen sitzen."
Der Blick:
Im Internet ist er ein Hit: Der Clip mit dem Muotathaler Wetterschmöcker Martin Horat, der sich auf einen Ameisenhaufen setzt und der Schweiz einen schneereichen Winter voraussagt. Doch dann hat Schweiz Tourismus den Erfolgsclip vom Netz genommen - weil sich eine Naturschützerin erfolgreich beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) beschwert hatte. Die Begründung: "Ameisenhaufen sind schützenswert, und das Bafu findet, dass der Spot nicht gerade ein Vorbild dafür ist, wie man mit ihnen umgeht", sagte Bafu-Sprecherin Elisabeth Maret der "Aargauer Zeitung". Nicole Diermeier, Marketingleiterin von Schweiz Tourismus, entgegnet dem gegenüber Blick.ch: "Auch wir finden es wichtig, dass Kinder einen respektvollen Umgang mit Natur und Tieren lernen. Im Fall von Wetterschmöcker Martin Horat wollten wir aber eine Schweizer Tradition der Wetterprognose zeigen - die übrigens sehr zutreffend war." Keinesfalls gehe es darum, Touristen zu ermutigen, sich selbst auf Ameisenhaufen zu setzen. Der Spot sei nicht inszeniert, sondern zeige, wie Horat seit Jahren arbeite. Horat selbst hat kein Verständnis für die Aufregung. Vielmehr sollten echte Tierschutzvergehen geahndet werden, sagt er zu Blick.ch: "Die Ameisen freuen sich über menschlichen Besuch. Die machen das Männchen, wenn ich komme. Dann haben sie endlich wieder ein wenig menschliche Haut zum Klemmen." Er habe noch nie eine Ameise gesehen, die nach seinem Besuch ein kaputtes Bein gehabt hätte.
20 Min:
Der Ameisen-Spot ist für Schweiz Tourismus ein riesiger Coup: Auf Youtube wurde er 170#000 Mal angeklickt. Er wurde laut "Aargauer Zeitung" aber von der Website genommen, weil sich eine Tierschützerin beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) beschwert hatte. Dieter Bretz, Herausgeber der Zeitschrift "Ameisenschutz aktuell", versteht die Empörung über den Spot: "So etwas darf man einfach nicht. Sonst gerät der Klima-Haushalt des Haufens durcheinander." Die Folge: Die Aufzucht wird gestört, das Volk dezimiert. Im Extremfall verlässt es den Haufen. Bafu glaubt aber nicht, dass Leute den Spot "nachahmen und vermehrt auf Ameisenhaufen sitzen". Gestern hat es sich mit Schweiz Tourismus geeinigt. Der Spot ist wieder online.

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