
Der Schmallenberg Virus
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Seuchen kommen regelmässig in die Medien
2003: SARS, 2005 Vogelgrippe, 2007 Maul und Klauenseuche, 2009 Schweinegrippe,
Diese Jahr, 2012 könnte das Jahr des Schmallenberg virus sein. Da es sich
um eine reine Tierseuche handelt, wird die Sache wohl aber eher kleinere
Wellen werfen. Trotzdem: der
Schmallenberg Virus gibt in Deutschland schon
viel zu reden. Lämmer werden tot oder schwer entstellt geboren.
Der Virus ist nun auch
nahe der
Schweiz aufgetaucht.
Seite
des Schweizer Volkswirtschaftsdepartements BVET:
Das Schmallenberg-Virus verursacht Missbildungen - vor allem bei
Kälbern und Lämmern. Über das Virus und die Krankheit
ist aber noch sehr wenig bekannt. Nach bisheriger wissenschaftlicher
Einschätzung ist eine Übertragung auf den Menschen sehr
unwahrscheinlich.
Der Spiegel:
Zuerst Rinder, später aber auch Schafe und Ziegen litten zunehmend
unter einer rätselhaften Krankheit, Fehlgeburten häuften sich,
viele Tiere brachten missgebildete und tote Junge zur Welt. Schliesslich
entdeckten Forscher des deutschen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI)
einen bis dahin unbekannten Erreger. Die Proben dafür stammten
von drei Rindern eines Hofes Nahe Schmallenberg, sie tauften ihn
Schmallenberg-Virus. Ein Virus, der die Existent vieler Viehwirte
bedrohen könnte.
Während erwachsene Tiere bei einer Ansteckung wenn überhaupt
nur milde Symptome wie kurzzeitiges Fieber davontragen, kann das Virus
bei trächtigen Rindern, Schafen und Ziegen auf die Föten
übergehen und sie stark schädigen. Den Muttertieren ist
äusserlich nichts anzumerken, bei den Geburten zeigt sich den
Bauern jedoch häufig ein schlimmes Bild: Betroffene Lämmer
und Kälber kommen zum Teil viel zu früh und tot, zum Teil
aber auch mit erheblichen Missbildungen zur Welt. Ihr Gehirn und ihr
Rückenmark sind stark angegriffen, die Gelenke versteift.
Seit Anfang Februar sind die Fälle des Schmallenberg-Virus in
Deutschland meldepflichtig. Zwar gibt es dafür noch keinen
offiziellen Beschluss - der Bundesrat wird erst Ende März
über eine Änderung der Verordnung für meldepflichtige
Tierkrankheiten entscheiden. Bund und Länder haben jedoch
beschlossen, dass alle Fälle schon jetzt bekanntgegeben werden
müssen, berichtet das Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Verwaltet werden die Meldungen
vom Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für
Tiergesundheit.
Schweizer Bauer:
In der Schweiz sind noch keine Fälle der Krankheit aufgetaucht,
wie eine Sprecherin des Bundesamts für Veterinärwesen (BVET)
am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Das BVET
beobachte die Situation, spezielle Vorkehrungen seien aber noch nicht
getroffen worden.
Das Virus wird über verschiedene Stechmücken und Gnitzen
(Bartmücken) übertragen. In den meisten Fällen
verursacht das Virus nur milde fiebrige Erkrankungen bei verschiedenen
Wiederkäuern. Dazu kann es zu Milchrückgang und Durchfall
führen. Bei einer Trächtigkeit kommt es jedoch über die
Placenta zum Übertritt auf den Fötus. Dies kann zu schweren
Missbildungen und Störungen im Zentralnervensystem verursachen.
Es sind auch Aborte zu beobachten.
Gegen den Virus gibt es weder einen Impfstoff noch eine andere
Behandlungsmöglichkeit. Einzig vorbeugende Massnahme ist der
Mückschutz.
Die Krankheit ist gemäss dem Bvet nicht meldepflichtig.