Der Sohn der niederländischen Königin Beatrix liebt im Koma,
nachdem er beim Skifahren am Arlberg verunglückt ist.
Der Leiter der traumatologischen Intensivstation
der Innsbrucker Universitätsklinik Wolfgang Koller hat eine
Pressekonferenz gegeben.
Am Freitag wandte sich der Leiter der traumatologischen Intensivstation
der Innsbrucker Universitätsklinik, Dr. Wolfgang Koller, erstmals in
einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit. Er könne nicht mit
Sicherheit sagen, dass Prinz Friso (43) "jemals wieder das Bewusstsein
erlangen wird", so der Mediziner.
Vor einer Woche war der Prinz beim Skifahren in Lech am Arlberg
(Österreich) von einer Lawine verschüttet worden. Er erlitt
einen Herzstillstand. Seit seinem Skiunfall liegt Johan Friso im Koma.
50 Minuten Reanimationszeit ist sehr, sehr lange. Man kann auch sagen
zu lange", erklärte der Arzt sichtlich mitgenommen.
Eine Rehabilitation könne "jedenfalls Monate, wenn nicht Jahre
dauern". Nach Angaben Kollers wird die Familie des Prinzen nun eine
geeignete Reha-Einrichtung suchen.
Eine Woche lang habe ein Ärzteteam um das Leben des Prinzen
gekämpft. Es habe die Hoffnung gehabt, dass die leichte
Unterkühlung des Patienten zu einem gewissen Schutz des Gehirns
beigetragen haben könnte.
"Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt", sagte Koller. Eine
erste Magnetresonanztomographie und weitere neurologische Untersuchungen
am Donnerstag hätten ergeben, "dass der Sauerstoffmangel zu massiven
Schäden im Gehirn" geführt habe. Aktuell Lawinen-Drama um
Prinz Friso: Ich habe alles getan, um ihn zu retten Lawinen-Drama "Ich
habe alles getan, Prinz Friso zu retten"
Mit der Pressekonferenz beendete Koller die seit Tagen anhaltenden
Spekulationen über den Zustand des Prinzen. Bislang verweigerte die
Universitätsklinik jeden Kommentar, der Palast in Den Haag liess
stets nur verlauten, der Zustand der Prinzen sei stabil, doch sei er
weiterhin nicht ausser Lebensgefahr.
Die heutige Präsentationen an der Medienkonferenz waren
mustergültig und vorbildlich. Vor 30 Kameras und 100 Reportern
hatte der Arzt jedes Wort - korrekt formuliert - wiedergeben. Der Text
musste vorher mit den Angehörigen (d.h. mit dem Könighaus)
abgesprochen werden. Das Ablesen war hier ein MUSS, obschon vielfach
freies Sprechen gefragt ist. Dank der ruhigen Präsentation -
mit auffallend langen Pausen - wirkte der Auftritt glaubwürdig,
bedacht, kompetent und macht uns bewusst, dass diese knappe, harte
aber ehrliche Variante von der internationalen Presse übernommen
wird und nachträglich nicht mehr korrigiert werden kann. Die
Präsentation wirkte dialogisch (Blickkontakt, Stimme). Der Text
ist übrigens auf der Homepage des Königshauses zu lesen. Die
Auswirkungen des Sauerstoffentzuges auf das Gehirn des Verunfallten
ist keine Vermutung. Die mutmasslichen Folgen basieren auf gesicherten
medizinischen Erkenntnissen. Im Zusammenhang mit dem verletzten Schweizer
Skifahrer Daniel Albrecht fiel das Universitätsspital Innsbruck
schon einmal positiv auf, vor allem durch die damalige gut geführte
Öffentlichkeitsarbeit in einer heiklen Situation - über Wochen.