Grossflächtig leuchtete nachts an der Jungfrauwand ein vom Lichtkünstler
gemachtes Schweizerkreuz an der Nordflanke der Jungfrau. Nun sind auch die Logos
von Bayer, Tissot und Mammut am Berg. Der Anlasss war der das 100-Jahre-Jubiläum der
Jungfraubahnen. Die Werbung stiess auch auf Kritik: "Das ist der
Gipfel" war zu hören bis: "Ein Berg ist doch kein Werbeobjekt!" Die
Frage ist berechtigt, ob im Jungfrau-Aletsch Gebiet - übrigens
ein Unesco-Welterbe - die Berge als Werbefläche missbraucht werden
dürfen. Eine Sprecherin der Stiftung Landschaftsschutz:
"Es tut weh zu sehen, wie multinationale Konzerne die grandiose
Berglandschaft zur Werbeleinwand degradieren."
Auch 18 Heliflüge, die notwendig waren, um die Ausrüstung
für die Lichtinstallation auf den Berg zu bringen wurden kritisiert:
"Diese Lärmbelästigung hätte vermieden werden können".
Künstler Gerry Hofstetter verteidigt sich: Im Fussball oder Eishockey
wären die Sponsoren und die Werbung viel präsenter.
Dass eine solche Veranstaltung nicht ohne Sponsoring möglich
ist, leuchtet ein. Doch müssten solche Aktionen nur mit
einer Sonderbewilligung möglich sein. Sonst besteht
tatsächlich die Gefahr, dass die Berge zu Werbeflächen verkommen
könnten.
Der
Blick::
Zum 100-Jahre-Jubiläum der Jungfraubahnen überlegte sich das
Unternehmen etwas ganz spezielles: Ein riesiges Schweizerkreuz sollte
die Jungfrau beleuchten. Lichtkünstler Gerry Hofstetter setzte
das Vorhaben um: Das weisse Kreuz auf rotem Grund beleuchtete die
Flanke. Nicht nur das: Pharma-Multi Bayer, Uhrenmarke Tissot und die
Bekleidungsfirma Mammut liessen mit ihrem Logo den Berg erleuchten.
"Ein Berg ist doch kein Werbeobjekt!" Geschäftsführerin
Katharina Conradin von Mountain Wilderness zu Blick.ch: "Das stösst
uns sauer auf." Das Gebiet Jungfrau-Aletsch - übrigens ein
Unesco-Welterbe - als Werbefläche zu missbrauchen, missfällt
nicht nur ihrer Organisation.
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz bläst ins gleiche
Horn. Gegenüber dem "Bund" sagt eine Sprecherin: "Es tut weh zu
sehen, wie multinationale Konzerne die grandiose Berglandschaft zur
Werbeleinwand degradieren."
Mountain Wilderness kritisiert nicht nur die Werbung, die an den Berg
projiziert wurde, sondern auch die 18 Heliflüge, die notwendig waren,
um die Ausrüstung für die Lichtinstallation auf den Berg zu
bringen. "Diese Lärmbelästigung hätte vermieden werden
können", sagt Conradin.