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Politiker können Sprachgeschichte machen. So gibt es
Bushisms, geflügelte Wörter
oder Wortschöpfungen des früheren US Präsidenten.
Ein Beispiel ist "Nukelar" statt "Nuklear".
"Clintonesque" ist ein Attribut, das heute die Bedeutung hat,
Wörter Hypertechnisch zu Interpretieren. "Ich hatte keinen
Sex mit dieser Frau". Dann gibts auch das
Stoibersche Gestammel
wie zum Beispiel die "Gludernde Flut". Die Christian Wulff Geschichte hat zu einer
neuen Wortschöpfung geführt: das "Wulffen":
Der Spiegel:
Die Affäre um Bundespräsident Christian Wulff
hat zumindest eine konkrete Folge: Mit ihr ist ein neues Verb in der
deutschen Sprache aufgetaucht - "wulffen". "Mittlerweile haben sich
zwei Bedeutungen herauskristallisiert", sagte der Sprecher des Vereins
Deutsche Sprache, Holger Klatte. So stehe das Verb "wulffen" zum einen
für das Vollreden eines Anrufbeantworters.
"Die zweite Variante bedeutet, dass man nicht direkt die
Wahrheit sagt, aber auch nicht direkt als Lügner dastehen will",
erläuterte der Experte am Mittwoch. "Das heisst, dass man nicht
direkt angegriffen werden kann. Aber so richtig vertrauenswürdig ist
man trotzdem nicht. Wir werden sehen, ob sich eine Variante durchsetzt."
Die Neuschöpfung habe sich direkt nach dem Fernsehinterview Wulffs in
der ersten Januarwoche ausgebreitet. "Neu ist diese Form der Wortbildung
aber eigentlich nicht", sagte Klatte. "Pasteurisieren, röntgen oder
morsen sind teilweise über hundert Jahre alt."
(...)
"Die meisten dieser Verben haben nicht lange im Wortgebrauch
Bestand", sagte der Sprachpfleger. "Es gab früher auch den Begriff
"schrödern" für rüpelhaftes Verhalten. Oder "merkeln", das
man mit zögerlichem Handeln verband." Es gebe aber auch Beispiele,
dass sich solche Verben halten können. Das gelte etwa für
"hartzen", das Empfangen von Arbeitslosengeld II.
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