Alain Berset wird das Innenministerium von Didier Burkhalter übernehmen.
Burkhalter wird der neue Aussenminister.
Mit dem Wechsel vom Innen- zum Aussenminister wird die Diplomatie profitieren.
Didier Bunkhalter hat eine bedachte Art des Kommunizierens.
Weniger auf Selbstdartellung bedacht als Micheline Calmy-Rey, weiss er, dass sich bei
Diplomatie Zurückhaltung lohnt. Als guter Zuhörer der vor
allem vertrauliche Verhandlungen führen wird, kann er die Schweiz
weiter bringen als das egozentrische Verhalten der Vorgängerin.
Das bedingt aber, dass Burkhalter die sogenannte "öffentliche Diplomatie"
nicht übernehmen wird.
Der schnelle Wechsel kommt aber nicht überall gut an:
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trug ein paar Pressestimmen zusammen:
Die Rochade im Bundesrat ist bei den Kommentatoren der Deutschschweizer
Zeitungen nicht sehr positiv aufgenommen worden. Sie werfen dem neuen
Aussenminister Didier Burkhalter Flucht vor den Problemen im Eidg.
Departement des Innern (EDI) vor.
"Herr Burkhalter läuft davon", schreibt zum Beispiel die "Basler
Zeitung" am Samstagmorgen, "Davongesegelt" titelt das "St. Galler
Tagblatt", "Bundesrat Burkhalters Fahnenflucht" heisst es in der
"Aargauer Zeitung" und "Sparminister flüchtet ins Ausland",
kommentiert "Newsnet.ch".
"Der fluchtartige Wechsel von Didier Burkhalter ins Aussendepartement
hinterlässt ein ungutes Gefühl", findet die "Neue
Luzerner Zeitung". Und für die "Aargauer Zeitung" bleibt ein
"fahler Nachgeschmack": "Hat sich Burkhalter wirklich zwei Jahre lang
eingearbeitet - oder hat er bloss abgewartet, um die heissen Kartoffeln
möglichst rasch weiterzureichen?"
Denn dem neuen Bundesrat werden unpopuläre Themen wie
Pensionskassen, Invalidenversicherung und AHV Sanierung ins Haus stehen,
wo wenig Lorbeeren zu holen sind.