Quelle: Welt
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Die politische Atmosphäre zwischen Deutschland und Grossbritannien
ist seit Tagen gestört. Nun droht aus dem leichten Zerwürfnis
ein heftiger Konflikt zu werden. Die Londoner Zeitungen erregen sich
über Äusserungen des deutschen Finanzministers - und
verwenden dabei drastische Kriegsrhetorik.
(...)
Was die Briten so aufregt, sind vor allem die Äusserungen von
Wolfgang Schäuble. Der deutsche Finanzminister hatte
am Freitag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa
angedeutet, dass er einen Beitritt des Königreichs zum Euro
erwarte. Es sei das Recht Grossbritanniens, vorläufig nicht der
Euro-Zone anzugehören, so Schäuble. "Aber es geht vielleicht
schneller, als mancher heute auf der britischen Insel glaubt." Eines
Tages werde ganz Europa eine Währung haben.
Schäubles Ansage sei eine "hochprovokative Intervention" gewesen,
schreibt die "Daily Mail" - und zitiert den Tory-Abgeordneten
Philip Davies mit den Worten, "der deutsche Finanzminister lebe
wohl "in Wolkenkuckucksheim" und solle sich gefälligst darauf
konzentrieren, die Krise zu lösen. "Anstatt uns zu sagen, was
wir zu tun haben, sollte er lieber zuhören, was die Leute in
Deutschland wollen - ich bin ziemlich sicher, dass sie lieber die
D-Mark zurückhätten, als Griechenland und Italien zu retten."
Welt: Der Boulevard pestet gegen Schäubles Pfund Prognose.
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