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Auch sein Abgang gibt noch zu reden:
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So schrieb er "8 Verräter" auf ein Blatt mit seiner
Handschrift. Es gab 8 Abweichler aus den eigenen Reihen.
Spiegel:
Die Aussicht, Italien könne noch weitere Tage oder
gar Wochen von einem längst ohnmächtigen Berlusconi gesteuert
werden, trieb die Zinsaufschläge an den Finanzmärkten am
Mittwoch ruckartig auf neue Höchstwerte. Etwa 7,5 Prozent muss
der italienische Fiskus jetzt an Zinsen offerieren, damit sich ein
Käufer für seine Staatsschuld-Papiere findet. Der Aufpreis
kostet Milliarden und verschlingt grosse Teile des Sparprogramms, noch
ehe das auch nur verabschiedet ist. Damit nicht genug an unheilvollen
Botschaften. Berlusconi sieht nach seinem Rücktritt nur Neuwahlen
als Lösung des parlamentarischen Patts an. Das würde die
italienische Agonie noch weiter verlängern.
Mitten in der grössten Wirtschaftskrise der jüngeren Geschichte
stünde das Land über Wochen ohne handlungsfähige
Regierung da. Und auch die Opposition heizt die Krisenstimmung noch
lustvoll an. Pier Luigi Bersani, Chef der Demokratischen Partei
(PD), sieht "im Moment die Bedingungen nicht gegeben, für das
Wirtschaftsreformprogramm der Regierung zu stimmen". Das kann ein heiteres
Tauziehen werden, und solange beide Blöcke ziehen. (...)
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