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www.rhetorik.ch aktuell: (09. Nov, 2011)

Phaenomen Berlusconi

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Silvio Berlusconi kann auf eine Tellerwaschkarriere zurückblicken. Der Machtmensch verstand es immer wieder, sich in Szene zu setzen oder ins Fettnäpfchen zu treten. Er schuf Gesetze, damit er nicht verurteilt werden konnte, baute sein Medienimperium , das ihm immer wieder auf die Beine half. Seit 1993 prägt er die italienische Politik. Seine Affären,Skandale oder Äusserungen konnten ihm wenig anhaben. Berlusconi konnte sich viele verbale Entgleisungen leisten. Das soll nun ein Ende haben.


Aus 20 Min:
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi will zurücktreten, sobald die Sparpläne seiner Regierung vom Parlament verabschiedet sind. Das erklärte der Präsidentenpalast in Rom am Dienstagabend. Dies dürfte in etwa am Dienstag nächster Woche geschehen. Der Cavaliere hat also noch eine Woche an der Macht. Berlusconi räumte in einer Stellungnahme ein, dass er während einer Haushaltsabstimmung die Mehrheit in der Abgeordnetenkammer verloren habe. Dinge wie die Frage, "wer oder wer nicht die Regierung führt" seien weniger wichtig als das zu tun, "was richtig für das Land ist", sagte er. Seine Entscheidung zum Rücktritt sei zum Wohle des Landes und solle die Finanzmärkte beruhigen, die das Vertrauen in die Fähigkeiten Italiens verloren haben, gegen die Staatsverschuldung anzukämpfen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Er ziehe die Ausrufung vorgezogener Neuwahlen vor, sagte Berlusconi.
Auch sein Abgang gibt noch zu reden: 20 Min. So schrieb er "8 Verräter" auf ein Blatt mit seiner Handschrift. Es gab 8 Abweichler aus den eigenen Reihen.

Spiegel:
Die Aussicht, Italien könne noch weitere Tage oder gar Wochen von einem längst ohnmächtigen Berlusconi gesteuert werden, trieb die Zinsaufschläge an den Finanzmärkten am Mittwoch ruckartig auf neue Höchstwerte. Etwa 7,5 Prozent muss der italienische Fiskus jetzt an Zinsen offerieren, damit sich ein Käufer für seine Staatsschuld-Papiere findet. Der Aufpreis kostet Milliarden und verschlingt grosse Teile des Sparprogramms, noch ehe das auch nur verabschiedet ist. Damit nicht genug an unheilvollen Botschaften. Berlusconi sieht nach seinem Rücktritt nur Neuwahlen als Lösung des parlamentarischen Patts an. Das würde die italienische Agonie noch weiter verlängern. Mitten in der grössten Wirtschaftskrise der jüngeren Geschichte stünde das Land über Wochen ohne handlungsfähige Regierung da. Und auch die Opposition heizt die Krisenstimmung noch lustvoll an. Pier Luigi Bersani, Chef der Demokratischen Partei (PD), sieht "im Moment die Bedingungen nicht gegeben, für das Wirtschaftsreformprogramm der Regierung zu stimmen". Das kann ein heiteres Tauziehen werden, und solange beide Blöcke ziehen. (...)



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