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www.rhetorik.ch aktuell: (19. Okt, 2011)

Spick auf die Hand geschrieben

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Bei Aufritten lohnt es sich, Argumente mit Stichworten auf Karten zu notieren. Die Stichworte sind dabei als Notbrücke gedacht, denn man erwartet von Rednern, dass sie frei sprechen. Als Ulrich Giezendanner im "Tele Züri" die Hand als Spick benutzte, so wirkte dies leider so, als wolle der Politiker die Gedankenstütze verbergen. Statt die Hände voll zu kritzeln, hätte er lieber eine Stichwortkarte offen benutzt.
Immer wieder gestikulierte der Aargauer wild - und präsentierte dabei seine vollgekritzelte linke Hand. Blick.ch fragte bei Giezendanner nach, was er denn da hingeschrieben hat. "Wenn ich weiss, dass ich in einer Sendung über viele Personen sprechen werde, notiere ich mir deren Vor- und Nachnamen. Ich will sie ja nicht beleidigen, indem ich sie falsch benenne." Giezendanner verhindert damit einen Fauxpas, wie er kürzlich Parteikollege Christoph Blocher passiert ist: In einem Interview mit dem SonntagsBlick sprach der SVP-Vordenker von einem möglichen Bundesratskandidaten Yves Parmelin. Parmelins Vornamen ist jedoch Guy.
Die Begründung Giezendanners, er wolle mit den Notizen auf der Hand die Namen richtig zuordnen, ist zwar verständlich. Doch hat sich Gietzendanner mit dieser Mediengeschichte einen Bärendienst erwiesen. Das Bild mit der schwarz verschriebenen Hand suggeriert dem Publikum, der Politiker stehe nicht zu seiner Schwäche. Er möchte etwas verstecken.
Nachtrag vom 30. Oktober, 2011:

Aus der "NZZ am Sonntag" vom 30. Oktober 2-11.

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