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www.rhetorik.ch aktuell: (07. Okt, 2011)

Staenderatskandidaten auf dem hohen Seil

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Marcus Knill beurteilt die subjektive Wirkung der Spitzenkandidaten Spitzenkampf um die beiden Zürcher Ständeratssitze (v.l.): Alt-Bundesrat Christoph Blocher (SVP) tritt gegen die amtierenden Ständeräte Verena Diener (GLP) und Felix Gutzwiller (FDP) an. Die Bisherigen Gutzwiller und Diener, Kandidatin Ingold, Moderator Edgar Schuler und die Kandidaten Blocher, Glättli, Hany und Hardegger (v. l.). Foto: Sabina Bobst.
Am 5 Oktober traten die Zürcher Ständeratskandidaten im "Kaufleuten" gegeneinander an. Ich habe die Spitzenkandidaten für "Blick am Abend" unter die Lupe genommen. Hier ist eine ausführlichere Version:
18 Tage vor der Ständeratswahl kreuzten im Kaufleutensaal in Zürich am Mittwochabend die wichtigsten Kandidaten die Klingen. Die bisherigen Ständeräte Verena Diener (GLP) und Felix Gutzwiller (FDP) traten gegen Altbundesrat und Exnationalrat Christoph Blocher (SVP)) an. Mit von der Partie waren auch Urs Hany (CVP), Maja Ingold (EVP), sowie Balthasar Glättli (Grüne) und Thomas Hardegger (SP), die ebenfalls einen Sitz in der kleinen Kammer ergattern möchten.

Nachfolgend beschränke ich mich in meiner Blitzanalyse in erster Linie auf die drei Spitzenkandidaten und beleuchte wahrgenommene Stärken, aber auch Störfelder. Blocher, Diener und Gutzwiller sind erfahrene und rhetorisch gewandte Debattierer. Ueberraschend belebte jedoch der Schlagabtausch Glättli- Blocher das Wahlpodium, das von Edgar Schuler (Tages-Anzeiger) recht gut moderiert wurde. Da die Kandidaten der "zweiten Liga" ebenfalls recht gut argumentierten, war ein Sieger schwer aus zu machen. Balthasar Glättli zeigte sich kämpferisch, war dennoch erstaunlich dialogisch. Thomas Hardegger agierte argumentationstechnisch geschickt und auch Maja Ingold und Urs Hany durften sich sehen lassen. Dennoch punktete bei mir Felix Gutzwiller am meisten, er wirkte am glaubwürdigsten. Nicht nur die zahlreichen lästigen technischen Störungen waren ärgerlich, auch die Seitengespräche Dieners und Gutzwillers während der Diskussion störten. So vage und unklar die Frage beantwortet werden konnte, wie viel Geld der Partei für den Wahlkampf zur Verfügung stehe und wie viel jeder persönlich aufwende, so diffus waren auch viele Lösungsansätze bei der Ausländer- und Energiefrage. Zu viele Nebelkerzen wurden gezündet, klare Standpunkte gab es wenige. Ich achtete vor allem auf die Wirkung und nicht auf die Argumentationen. Wer überzeugte als Person?


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