Der Tablet Computer ist vor allem in Familien mit Kindern populär. Nicht nur im Schulunterricht,
auch im Kindergarten werden erste Versuche gemacht, das Medium einzusetzen.
In US Bundesstaat Maine wurden iPads in jedem Kindergarten verteilt. Der Filmbeitrag links stammt
von diesem Pilotversuch.
Sollen Dreikäsehochs zum Tablet-PC greifen? Ja, findet die
Medienpädagogin Claudia Fischer. Sie leitet in der Nordwestschweiz
ein aktuelles Tablet-Pilotprojekt mit Primarschulklassen.
Für Tablet-Computer wie das iPad sind immer mehr Lern-Apps
verfügbar. Das hat Vor- und Nachteile.
Die Zürcher Gemeinde Adliswil gehört zu den ersten im Land, die
den Einsatz von Tablet-Computern bereits auf der Kindergartenstufe testen.
Seit rund einem halben Jahr läuft ein entsprechender Versuch.
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Die Verbreitung der Tablet-Computer schreitet voran, wie die stetig
wachsenden Verkaufszahlen zeigen. So sehen sich denn auch immer mehr
Pädagogen mit der Frage konfrontiert, wie sie die Geräte
sinnvoll einsetzen sollen. Andere, technikbegeisterte Kollegen sind
bereits aus eigener Initiative aktiv geworden. Inzwischen sammeln bereits
mehrere Schulen landauf landab praktische Erfahrungen.
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Speziell gefordet seien die Schweizer Lehrmittelverlage, sagt Fischer.
Das Potenzial, das iPad und Co. für den Schulunterricht bieten
würden, sei sehr gross. Nach ihrer Meinung finden die Tablet-Computer
in Zukunft nicht nur im "normalen" Schulunterricht in den Regelklassen
Verwendung. "Vor allem für den heil- und sonderpädagogischen
Bereich eröffnen die Tablets neue Möglichkeiten und Chancen."
Wichtig sei in beiden Fällen ein durchdachtes Konzept, das sich
auch auf erweiterte Lehr- und Lernformen stütze. Das bedeute
insbesondere projektorientiertes Arbeiten anstelle des herkömmlichen
Frontalunterrichts. So könne man "auf die unterschiedlichen
Lernstände der Kinder" eingehen.
Das Nordwestschweizer Pilotprojekt wird in ein paar Wochen abgeschlossen,
dann geht es an die Auswertung - und an die Planung für ein
"grösser angelegtes" Tablet-Projekt. Von den Resultaten
sollen schliesslich alle interessierten Schulen profitieren. Die
Medienpädagogin betont, dass sie auch den Einsatz auf der
Kindergartenstufe als sehr sinnvoll erachte. "Der Kindergarten gehört
zur Schule."