UBS-CEO Oswarld Grübel und UBS-Präsident Kaspar Villiger
sind abgetaucht.
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Jede Bank weiss, dass Vertrauen die wichtigste Währung einer
Bank ist. Die UBS versuchte nach der letzten Reputationskrise mit einer teuren
PR Kampagne das verlorenen Vertrauen zurückzugewinnen.
Vor Tagen brachte es nun ein Mitarbeiter der Grossbank fertig,
die UBS erneut in eine Krise zu stürzen. Es glang ihm
2 Milliarden Franken in den Sand zu setzen.
Nicht nur die Medien interessieren sich umgehend, wie so
etwas überhaupt möglich sein konnte.
Die Fachleute waren sich einig: so etwas darf nicht passieren.
Die Aktien der UBS sackten auf ein Rekordtief, das Publikum und die Medien
konnten nicht verstehen, dass die UBS Spitze unfähig war, nach dem Vorfall
auf Deck zu gehen sich persönlich der Oeffentlichkeit zu stellen
und das Bedaueren auszusprechen und zu sagen, dass die Angelegenheit untersucht
werde. Doch was tat die Führungspitze: Mit wenigen Zeilen wurden alle
Mitarbeiter und die Oeffentlichkeit abgespiesen.
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Es ist ein Musterbeispiel, wie man in Krisen nicht kommunizieren
darf. Wenn die internen Sparübung durch ein Fehlverhalten eines
einzelnen Mitarbeiters zu Nichte gemacht werden kann, so darf die
Oeffentlichkeit erwarten, dass sich die UBS Spitze persönlich
zu Wort meldet. Bundesrat Villiger wollte zuerst auch schweigen. Er
musste dann zwangsläufig an einer Veranstaltung doch noch kurz
das gravierende Vorkommnis ansprechen. Die Aussage, es gebe keine
absolute Kontrolle. Betrug sei in jedem System möglich, kam einer
Selbstschutzbehauptung gleich. Selbst wenn Fakten geklärt werden
müssen, will man von Chef persönlich hören, dass das
Vorkommnis keine Bagatelle ist und die Führungsspitze muss zudem
sagen, was geklärt wird und welche Sofortmassnahmen vorgekehrt
werden, damit der Schaden eingegrenzt werden kann. Villiger habe ich
sonst nicht als Schönredner erlebt.
20 Min:
"Wir wissen, was wir tun, und wir werden uns nie damit rausreden, dass wir
von Risiken überrascht wurden." Das Zitat von Oswald Grübel vom
vergangenen Winter liest sich heute etwas anders, etwas höhnischer
vielleicht. Die UBS wurde offenbar kalt erwischt, doch die Risiken,
die das Investmentbanking mit sich bringt, waren allen Verantwortlichen
bekannt. Viele Kommentatoren im Schweizer Blätterwald fordern
Grübels Rücktritt. Die These des Einzeltäters K.A. aus
London, der die Grossbank durch unbefugte Zockerei um zwei Milliarden
Dollar erleichterte, sei nicht nachvollziehbar, so der Haupttenor vieler
Kommentatoren.
Die Grossbank UBS will offenbar mehrere Tausend Stellen im
Investmentbanking streichen. Wie der schweizerische "Tagesanzeiger"
am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, sollen die
genauen Pläne auf einem Investorentag am 17. November vorgestellt
werden.
Nachtrag vom 18. September:
Oswald Grübel will von einem Rücktritt nichts wissen.
Spiegel,
20 Min.
Nachtrag vom 19. September:
Der Blick fragt:
Heisst das jetzt Rücktritt, Herr Grübel?
Der UBS-Chef sorgt mit seinen Äusserungen rund um das
Milliarden-Desaster des Londoner Zockers Kweku Adoboli mehr für
Verwirrung als Klärung. Er denke nicht über einen Rücktritt
nach, sagte er zum "Sonntag" Und: "Ich habe die Verantwortung für
alles, was in der Bank passiert", so Grübel.
Gestern Abend in der Tagesschau erschien er dann vor laufender
Kamera. Auf die Frage, was das für ihn heisse, Verantwortung zu
übernehmen, antwortete Grübel:
"Dass ich jetzt die Konsequenzen daraus tragen muss."
Dass der UBS-Boss dem Verwaltungsrat unmittelbar nach Bekanntwerden des
Milliardenverlusts seinen Rücktritt angeboten hat, legt ein Beitrag
in der "Aargauer Zeitung" nahe. Grübel habe auf die Frage, ob er
seinen Rücktritt angeboten habe, geanwortet:
"Ich kann Ihnen dazu nichts sagen. Keinen Kommentar und keine Erklärung. Wirklich nicht."
Ob es doch noch zum Rücktritt kommt, wird die Untersuchung zeigen,
die vom UBS-Verwaltungsrat in die Wege geleitet wurde. "Die Untersuchung
wird zeigen, welche Konsequenzen Herr Grübel tragen müssen
wird", sagt Bankenexperte Andreas Venditti von der Zürcher
Kantonalbank. Und das kann letztlich auch ein Rücktritt sein: "Grübel hat
klar gesagt, dass er die Konsequenzen tragen werde. Dazu gehört auch
ein Rücktritt, wenn der Verwaltungsrat zu diesem Entscheid kommt", so Venditti.
Nachtrag vom 24. September:
Oswald Grübel ist zurückgetreten.
Handelsblatt
Natrag vom 26. September:
UBS-Investoren begrüssen dies
Euronews.