Der Wirtschaftminister erhält schlechte Noten für das
Kommunikationsmanagement im Zusammenhang mit der Frankenkrise. Der Grund:
Verwirrende Botschaften - statt klare eindeutige Signale.
Beatrice Tschanz - eine erfahrende Kommunikationsfrau betonte immer
wieder: Unterschiedliche Signale während Krisen verunsichern.
Der Bundesrat hat leider während in der Frankenkrise all zu lange
hilflos gewirkt.
Profis stellen heute in der Beurteilung des Verhaltens von
Führungskräften in Krisen fest: Es sind immer wieder die
gleichen "dummen" Fehler, die auf der Teppichetage gemacht werden. Im
Grunde genommen muss das Rad nicht neu erfunden werden. Die Prinzipien
wären einfach. Aber das Einfache scheint auf der Teppichetage doch
nicht so einfach zu sein.
- Es ist ein Fehler, wenn die Botschaft nicht klar und deutlich genug ist.
Wer in Krisen verwirrt, macht immer einen Kapitalfehler.
- Das Verhalten des Bundesrates war nicht professionell: In die
Ferien gehen - sagen, man werde etwas tun - dann eine Sondersitzung
einberufen und nachher vage Aussagen machen. Dies sind keine Signale,
die Führungsstärke aussenden.
- Bundesrat Schneider- Ammann wirkte über weite Strecken hilflos.
Andeutungen, vage Aussagen dominierten. Der darauf folgende Aktionismus
konnte die Situation nicht mehr verbessern.
- Die Öffentlichkeit will nicht nur hören, es gebe eine
Krisensitzung. Und nach der Krisensitzung genügt es nicht, sich zu
freuen, dass alle anwesend waren und mitgemacht haben. Das Wesentliche
hinsichtlich der Problematik müsste der Bevölkerung transparent
gemacht werden. Komplexe Zusammenhänge müssen erklärt
werden. Die Krise kam ja nicht über Nacht. Der Bundesrat hatte
genügend Vorbereitungszeit. Antizipieren darf kein unbekanntes
Fremdwort sein. Das Planen verschiedenster Szenarien gehört zum
Job jedes Chefs. Kommunikation in Krisensituationen ist immer Chefsache
- Wichtig wäre als Chef, endlich einmal die jeweilige IST-
Situation klar zu beschreiben und anzukündigen, welche Massnahmen
denkbar wären - mit welchen Folgen. Die Leute sind verunsichert. Der
Bundesrat muss Sicherheit ausstrahlen.
- Es dürfte auch gezeigt werden, dass die Schweiz das Problem
allein nicht lösen kann.
In der Schaffhauser Nachrichten, Landbote, Zürcher Unterländer
erschien der folgende Beitrag von
Bundeshausredaktor
Michael Brunner: