Rhetorik.ch

Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com
Aktuell Artikel Artikel Inhaltsverzeichnis Suche in Rhetorik.ch:

www.rhetorik.ch aktuell: (13. Jul, 2011)

Globale Sorgen um die Wirtschaft

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Es könnte ein heisser Wirtschaftssommer werden. Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft sind global geworden. Europa und die USA haben Schuldenkrisen. In China ist die Inflation ein Problem.
Europa: Ein Pleite Griechenlands ist immer noch nicht ausgeschlossen. Zudem sind auch die Sorgen um Italien grösser geworden.

Blick:
Panik-Verkäufe gestern Morgen an den europäischen Börsen. Auch in Zürich fallen die Aktien, teilweise dramatisch. Vor allem die Banken trifft es. Die UBS-Aktie verliert innert Minuten über 5 Prozent. Am Abend sind es knapp 2 Prozent. Natürlich fällt auch der Euro. Nach dem Absturz von 1.19 auf 1.17 Franken am Montag erlebt er den zweiten Schwächeanfall in Folge. Gestern um 10.04 Uhr kostet ein Euro genau 1.1552 Franken. Historischer Tiefstand. Unglaublich. Seit Ende 2009 hat die Währung im Schnitt jeden Monat zwei Rappen an Wert verloren. 23 Prozent in eineinhalb Jahren. Nach der Marathon-Sitzung in der Nacht auf gestern ist allen klar: Die Situation hat sich noch einmal zugespitzt. Die Schock-Nachricht des Tages lieferte Jan Kees de Jager. Laut dem niederländischen Finanzminister hat die Eurozone einer Arbeitsgruppe ein breiteres Mandat für alle Optionen erteilt. Auf die Frage, ob das auch einen teilweisen Zahlungsausfall von griechischen Staatsanleihen bedeuten könne, sagte de Jager: "Es wird nicht mehr ausgeschlossen, ganz klar." (...) Was würde bei einer Pleite Griechenlands passieren? Niemand weiss es. Mit seinen vielleicht noch 100 Milliarden Euro Schulden gegenüber den Banken ist das Land heute nicht "too big to fail" - also nicht mehr zu gross, um Pleite zu gehen. Diesen Ausfall könnte das Bankensystem wohl verkraften. Das Problem liegt vielmehr in der Komplexität. Rund um die griechischen, spanischen und italienischen Staatsschulden hat sich ein riesiges und undurchsichtiges Versicherungsgeschäft etabliert. Die Lage ist ähnlich wie vor dem Lehman-Kollaps 2008: Erst nach der Pleite zeigte es sich, dass viele der Lehman-Papiere mehrfach und über Kreuz versichert waren. In vertrackten Verträgen war geregelt, welches Ereignis welche Versicherungsleistung auslöst. Die Folge war ein unbeschreibliches Durcheinander, das jetzt auch im Falle von Griechenland droht. (...) Wie schlimm stehts um Italien? Die Grösse ist es, die alle so nervös werden lässt. Vergleicht man die Verschuldung mit dem Bruttoinlandprodukt, stehen die Griechen schlechter da als die Italiener: 142 zu 119 Prozent Aber: Der italienische Schuldenberg ist 1,84 Billionen Euro hoch! Der griechische "nur" 330 Milliarden. Nach langem Schweigen meldete sich gestern Silvio Berlusconi.
Quelle: Blick:
USA
Auch in den USA wird die Haushalskrise zu einem Hauptthema. Eine Staatspleite warnt. Spiegel:
Seit Wochen ziehen sich die Verhandlungen zwischen Weissem Haus und Republikanern über eine höhere staatliche Schuldenobergenze hin. Die Zeit drängt: In knapp drei Wochen, am 2. August, werden die USA selbige Grenze erreichen. Gibt es bis dahin keine Lösung, um Washington aus den roten Zahlen zu steuern, droht die Zahlungsunfähigkeit - manch Kommentator spricht schon vom "Staatsinfarkt". Aber was droht dann wirklich? Was bedeutet die Zahlungsunfähigkeit einer vernetzten Supernation wie der USA? Schon bei der Einschätzung der Gefahr sind sich Experten nicht einig. Auf der einen Seite zeichnet Finanzminister Tim Geithner apokalyptische Horrorszenarien: Er warnt, sollte die Frist tatenlos verstreichen, vor "katastrophalem Schaden für die US-Wirtschaft und die Weltwirtschaft". Auf der anderen Seite spielen Republikaner wie die Abgeordnete und Präsidentschaftsaspirantin Michele Bachmann das Risiko herunter: Soll der Staat doch pleitegehen - es sei höchste Zeit für "tough love". Amerikas Staatsverschuldung erhöht sich jeden Tag um rund vier Milliarden Dollar. In der Tat wäre damit die vom Kongress gesetzte Schuldengrenze, die derzeit bei 14,294 Billionen Dollar liegt, Anfang August erreicht. (...)
China: In China ist die Inflation ein Hauptproblem. CNN vom 11. Juli. Finanznachrichten vom 11. Juli, 2011. Hauptsächlich Preise für Lebensmittel steigen. China hät den Yuan immer noch tief, um die chinesische Wirtschaft zu stützen. Der Spiegel:
Chinas Geldpolitik hat vor allem ein Ziel: die chinesische Wirtschaft stützen. Ein niedriger Kurs des Yuan verbilligt Produkte "Made in China" auf dem Weltmarkt und kurbelt den Export an. Die USA und andere Handelspartner kritisieren diese Taktik als unfairen Preisvorteil. Doch die Anhäufung von Dollar und Co. kann auch zum Problem werden. Während europäische Länder versuchen Schuldenberge abzubauen, versucht China den Reichtum zu verwalten. Der Zuwachs von ausländischem Kapital lässt die Geldmenge anschwellen und die Verbraucherpreise steigen. Trotz staatlicher Eingriffe, könnte die Inflationsrate dieses Jahr im Schnitt bei fünf Prozent liegen. Im Juni erreichte der Preisanstieg mit 6,4 Prozent den höchsten Stand seit drei Jahren. In Europa liegt die Inflationsrate zur Zeit bei etwas über zwei Prozent. Hohe Lebensmittel- und Rohstoffpreise führen in China immer wieder zu Unruhen.
Nachtrag vom 15. 7. Die Verhandlungen in den USA werden nervoeser.

Rhetorik.ch 1998-2011 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com