Nach 43 Verhandlungstagen hat das Landgericht Mannheim Jörg Kachelman freigesprochen.
Der Wettermoderator nahm das Urteil gefasst und ohne sichtbare Reaktion auf.
Sabine W., die ihren Ex-Freund vor Gericht gebracht hatte war zunächst
auch gefasst, brach dann aber in Tränen aus.
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Kachelmann, der nach Abschluss der Urteilsverkündung mit seinem
Anwalt Johann Schwenn und Pflichtverteidigerin Andrea Combe auf dem
Rücksitz ihres Wagens wortlos davonbrauste, ist vorerst ein freier
Mann. Doch für Gerichtsbeobachter besteht kein Zweifel: Das Urteil
ist "ein Freispruch zweiter Klasse".
Der Vorsitzende Richter Michael Seidling sagte, das Urteil beruhe
nicht darauf, dass die Kammer von der Unschuld Kachelmanns oder einer
Falschbeschuldigung der Nebenklägerin überzeugt sei. Das
Landgericht Mannheim habe aber begründete Zweifel an der Schuld des
Angeklagten, der deshalb "in dubio pro reo" (Im Zweifel für den
Angeklagten) freizusprechen sei. Ein Urteil könne nicht aufgrund
einer blossen Verdachtslage gesprochen werden. Die Verdachtsmomente
hätten sich zwar im Laufe der Verhandlung "abgeschwächt, aber
nicht verflüchtigt". Aber, so sagte Seidling bei der Begründung,
"der Schutz der Menschenwürde lässt eine Verurteilung nicht zu".
(...)
Mit dem Urteil geht nach 44 Verhandlungstagen einer der
spektakulärsten Prozesse in der Geschichte Deutschlands zu
Ende. Kachelmann war im März 2010 am Frankfurter Flughafen
festgenommen worden und sass 132 Tage lang in Untersuchungshaft. Der
von grossem Medienrummel begleitete Prozess dauerte fast neun Monate lang.
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