Marketing und PR Verantwortliche interessiert es beim
Ausarbeiten von Logos zu erfahren, welche Assoziationen ein Bild
auslöst. Ich habe die Walliser Kampfkuh der CVP einigen Leuten
gezeigt und gefragt, zu welcher Partei das Bild passe. Die wenigsten
kamen auf die CVP. Als ich die Lösung verraten hatte, sagte
eine Person: Das erstaunt mich. Christoph Darbellay kritisierte alle
Parteien, die mit der Schweiz werben (SVP und FDP). Die CVP mache da
nicht mit. Betrachten Sie nun die Kuhglocke. Stimmt diese Glocke mit
dem Schweizerkreuz mit Darbellays Haltung überein?
Eine Frau machte mir bewusst, dass die serbelnde Partei, die mit
der FDP eher am Ende der Rangliste fungiert mit der Nummer EINS ein
Wahrnehmungsproblem habe.
Wenn wir die Politik der CVP verfolgen, so strahlt sie keine Kampfeslust
aus. Das Bild mag vielleicht ein Versuch sein, die Parteimitglieder zu
motivieren. Bilder sind bei Kommunikationsprozessen ein wichtiges Mittel
zur Beeinflussung.
Doch müsste das Bild mit dem Inhalt
einer Partei übereinstimmen. Die "Frey Idee" mag als Gag gedacht
sein. Ob aber das Logo auch das bewirkt, was sich die Macher erhoffen,
darf bezweifelt werden.
Ein
Radio 24
Artikel erw&aum;hnt auch andere Tierbilder:
Die US- Demokraten einen Esel, die Republikaner einen Elefanten
als Symbol. In der Schweiz hat die SVP den Geissbock "Zottel"
also Maskotchen. Die CVP versucht sich nun mit der Kampfkuh "Lara".
Ein Jahr lang soll der CVP-Generalsekretär Tim Frey mehr oder weniger
erfolglos nach einem Logo gesucht haben, unzählige Vorschläge
wurden geprüft und auch verworfen. Ein Fuchs sei zu listig für
eine Partei, die sich immer noch gegen den Vorwurf wehren muss, bei der
Blocher-Abwahl mit den Linken geschickt und listig mit der SP paktiert zu
haben. Ein Wolf ? Da hätte sich die CVP Wallis sofort abgespalten.
Lara sei bei einem Bier geboren worden. "Das LOGO sei perfekt für
uns, zumal wir einen Walliser an der Spitze haben", fand Tim Frey,
in Anspielung an den Präsidenten Christophe Darbellay.
20 Minuten
Aus "20 Min":
Breitbeinig, angriffslustig, vor Kraft strotzend steht sie da: die
Walliser Kampfkuh Lara, neues Maskottchen der CVP Schweiz. Die Zahl
1 ziert ihre Flanke und eine CVP-orange Glocke mit Schweizer Kreuz
ihren Hals. Ein Jahr lang hat CVP-Generalsekretär Tim Frey laut
"Sonntag" nach einem Logo gesucht. Und fand es schliesslich - bei einem
Bier. Lara "ist perfekt für uns, zumal wir einen Walliser an der
Spitze haben", freut sich Tim Frey, in Anspielung auf Präsident
Christophe Darbellay. Auch CVP-Sprecherin Marianne Binder hält
das Logo für gelungen: "Wir haben diese Kuh gewählt, weil
wir zeigen wollen, dass die CVP eine kämpferische Partei ist." Die
Partei habe Muskeln und diese wolle man auch demonstrieren. Die Nummer
1 stehe für den Willen, die Wahlen im Herbst zu gewinnen.
Doch so viel Kampfeslust ist manchen zu viel des Guten. "Diese Kuh
macht einem fast Angst", sagt Kommunikationsexperte Marcus Knill. Er
diagnostiziert bei der CVP eine "interne Wahrnehmungsverzerrung":
"Das Bild der starken Kuh beziehungsweise einer starken Partei stimmt
nicht mit der Realität überein. Es ist höchstens eine
Illusion." Auch Frank Bodin, Werber des Jahres 2009, nimmt der CVP nicht
ab, Partei der Kampfkühe zu sein. Das Logo zeuge von Hilf- und
Fantasielosigkeit. "Die CVP reagiert mit Kampfkuh Lara auf die SVP-Geiss
Zottel. Sie hätte besser auf etwas Eigenes gesetzt."