Nachtrag vom 3. Mai, 2011
Frank Leistner, der Autor des ersten Buches schrieb uns folgenden Gedanken, der
den Unterschied zwischen "Information" und "Wissen" herausstreicht:
"Was meine Sicht von Wissensmanagement etwas unterscheidet, ist das
ich der Meinung bin, dass Wissen immer mit Menschen in Verbindung
ist, d.h. wenn man Informationen speichert, ist es meiner Meinung
kein Wissen. Es wird erst wieder zu Wissen wenn jemand anderes diese
Information aufnimmt und im Kontext der eigenen Erfahrungen neues Wissen
daraus generiert. Der Unterschied mag manchem zu speziell sein, aber
meine 15 Jahre Erfahrungen mit dem Thema als Leider des WM bei einem
weltweiten grossen Software-Konzern haben mir deutlich gemacht, dass
die fehlende Unterscheidung ganz oft der Grund für das Scheitern
von Wissensmanagement-Initiativen ist.
Auch bei gespeicherten Inhalten bleibt nicht das Wissen erhalten,
sondern lediglich die Informationen, die von anderen benutzt werden
können, Wissen wiederherzustellen, wobei es immer anders sein wird,
als das Originalwissen, denn jeder hat einen anderen Kontext und andere
Erfahrungen in die er die neuen Informationen einbindet.
Insofern halte ich auch nicht so viel von der Kategorie gefrorenes Wissen,
denn wenn es schriftlich festgelegt ist, ist es Information. Mit den
beiden anderen Kategorien kann ich leben, auch wenn man bei dem Wort
"ausgetauscht" vorsichtig sein sollte.
Wenn man an das wirklich wertvolle Wissen der Mitarbeiter möchte,
muss man andere Methoden anwenden als wenn es um Informationsverarbeitung
geht. Im Buch, das nebenbei ebenfalls auf einer Fallstudie aufbaut (die
seit 14 Jahren besteht, was nicht viele Wissensmanagement-Initiativen von
sich behaupten können), habe ich konkrete Ansatzpunkte beschrieben,
wie man mit Wissen innerhalb meines Verständnisses umgehen sollte.
Nebenbei habe ich mit Prof. Larry Prusak (Vorwort) und Prof. Thomas
Davenport (Rückseite), die Unterstützung meiner Sichtweise
von zwei Pionieren des Wissensmanagement."