Nationalrat Fehr zusammengeschlagen
Rhetorik.ch Artikel zum Thema: |
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Bei der Albisgütlitagung wurde SVP Nationalrat
Hans Fehr
zusammengeschlagen und musste ins Spital eingeliefert werden.
Blick.
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Schon vor der Veranstaltung gab es Anzeichen, dass es zu
Gewaltaktionen kommen könnte.
Linksautonome hatten zu einer Gegendemo zur Albisgüetli-Tagung
aufgerufen. Und der Flyer der Linksextremen zeigte eine blutige Attacke
von schwarzen Schafen, die das SVP-Maskottchen Zottel vorknöpfen. Das
erste schwarze Schaf war Nationalrat Fehr. Er wurde dann auch vor der
Veranstaltung konkret vorgeknöpft und zusammengeschlagen. Dem
Polizeivorstand der Stadt Zürich wurde vorgeworfen nicht fähig zu
sein, Menschen zu schützen. Der Polizeivorstand stand schon bei der
letzten Demonstration
im Gegenwind, als er vor Polizisten Verständnis für
die Aktionen der Demonstranten nach dem Abstimmungssieg der SVP zeigte. In
Zürich gab es immer wieder Abwehrkonzepte, die Gewalt gegen
Sachen und Privateigentum bewusst in Kauf genommen hatten. Mit der
Begründung, so könnten Eskalationen vermieden werden.
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Was für die SVP kontraproduktiv war: Als der Journalist über
die Tagung an der Tagesschau live berichtete, trat ein älterer
Tagungsteilnehmer erbost von hinten an den Korrespondenten und
versuchte ihn wegzuweisen. Die Tagesschausprecherin schloss dann
diesen Beitrag vorzeitig. Dieses Vorkommnis zeigt, dass es immer
falsch und kontraproduktiv ist, wenn jemand die Nerven verliert.
Wo waren die Presseverantwortlichen der Albisgütlitagung
welche die Medienleute betreuen oder schützen sollten.
Micheline Calmy-Rey hatte richtig gehandelt, in dem sie die rohe
Gewalt verurteilte. Dafür erntete sie im Albisgütli spontanen
Applaus. Dass die Linksautonomen jedes Gespräch ablehnen, weiss
die Bundespräsidentin aber auch.
Aus dem "Blick:"
SVP-Nationalrat Hans Fehr trägt eine Rippen-Prellung und eine
Rissquetschwunde auf der Stirn vom gestrigen Angriff davon. Obwohl die
Täter noch auf den am Boden liegenden Mann einschlugen, ging der
Angriff relativ glimpflich aus. Hans Fehr ist jedoch nicht der erste
Politiker, der nicht nur mit Worten angegriffen wurde.
Die Chaoten triumphieren und schockieren in ihrem Internet Forum
Es gibt zwar unter den linken Akteuren einige, die erkannt haben,
dass ihre Gewalttaten letztlich kontraproduktiv sind und der SVP nur
Auftrieb geben.
Auf dem einschlägigen Internet-Forum "indymedia.org" frohlocken jetzt
die Linksextremisten. "Dem Fehr haben wir das Fürchten gelernt",
schreibt eine anonyme "AutorIn" im Namen von "Revolutionärer Aufbau
Schweiz". Und dann der schockierende Satz:
"Mit der Wut von Tausenden ausgeschafften AusländerInnen und
inhaftierten GesinnungsgenossInnen haben wir zugeschlagen und eigentlich
gehofft, dass er dies nicht überlebt."
"Pistole auf seinen Kopf gerichtet"
Es kommt noch dicker:
"Eine mutige Genossin hatte noch ihre Pistole auf seinen Kopf gerichtet,
drückte dann aber vor lauter Aufregung leider im falschen Moment ab."
War tatsächlich sogar eine Pistole im Spiel? Oder ist das eine
zusätzliche billige Provokation? Von einer Pistole hat jedenfalls
weder Opfer Fehr etwas gesagt noch die Polizei.
So oder so: Fehr fürchtete um sein Leben. Im SonntagsBlick sagte er:
"Ich dachte nur noch, hoffentlich überlebst du das."
Fehr reicht Strafanzeige ein. Die Polizei hat nach eigenen Angaben bisher
"keine konkreten Hinweise auf die Täterschaft."
Offenbar ist es einem Teil in der Szene nicht mehr ganz geheuer. Die
Attacke auf Fehr wird auf dem Forum "indymedia" zum Teil scharf
kritisiert. Die einen fordern die Foren-Moderation dazu auf, die
Kommentare mit der Gewaltverherrlichung zu löschen. Ein anderer
schreibt: "Danke vielmals Chaoten, dass ihr uns Linken wieder ins
schlechte Licht rückt. Das ist die allerbeste Propaganda für
die SVP.
Es ist unbegreiflich, dass ein Vermummungsverbot nicht umgesetzt werden
kann. Wenn Kriminelle nicht erkannt werden können, haben sie ein leichtes
Spiel und die Polizei kann die Täter nicht erfassen.
Bei einem verbindlichen Vermummungsverbot könnten die Chaoten schon
vor der Tat verhaftet werden. Es ist grotesk, wenn nach einer
solch verwerflichen Tat das Opfer von der Polizei beschuldigt wird,
es hätte einen Personenschutz anfordern sollen.
Nachtrag 20 Min:
"Es war sehr mutig von Herrn Fehr, so nahe an den Demonstranten
vorbeizulaufen - wir können nicht auch noch allfällige VIPs
erkennen und Schutz bieten", kritisierte Stapo-Kommandant Philipp
Hotzenköcherle in Medienberichten SVP-Nationalrat Hans Fehr
(64). Dieser war am Freitag vor der Albisgüetli-Tagung von
Linksautonomen spitalreif geprügelt worden. Hotzenköcherle
sagte weiter: "Er hätte besser die 117 angerufen und sich -abholen
lassen."
"Das wäre überhaupt nicht situationsgerecht gewesen
- im weiteren Umkreis standen viele Polizisten und die Lage schien mir
un-problematisch." Daher habe er wegen der Demo die letzten 300 Meter
bis zum Schützenhaus wie andere auch zu Fuss absolviert. "Herr
Hotzenköcherle muss sich ja rechtfertigen", sagt Fehr und fordert,
dass man den Einsatz überprüft. "Die Polizisten vor Ort haben
gute Arbeit geleistet, aber bei der Taktik seitens Polizeiführung
gibt es Verbesserungspotential."
Das sieht der Stadtzürcher SVP-Fraktionschef Mauro Tuena gleich:
"Die Führung, namentlich der grüne Polizeivorsteher Daniel
Leupi, muss über die Bücher gehen." Abgesehen davon sei der
Vorschlag von Hotzenköcherle, die 117 zu wählen, absurd:
"Nähme mich wunder, wie das herausgekommen wäre, wenn alle
VIPs die Polizei als Chauffeur benötigt hätten."
Ein Leser fragt sich: Was wäre geschehen, wenn SP Hans Jörg
Fehr von Rechtsextremen spitalreif zusammengeschlagen worden wäre?
Ob von rechts oder links. Gewalttaten müssen gestoppt werden
auch jene Täter die Privateigentum mutwillig beschädigen.
Mit Spannung hat die Oeffentlichkeit die Stellungsnahme des
Polizeivorstehers der Stadt Zürich erwartet.
Viel zu spät, aber am Montag verurteilte Stadtrat Daniel Leupi
die Gewalttat der Chaoten und schloss sich damit der Meinung der
Bundespräsidentin an. Von einen Journalisten habe ich erfahren,
dass der Politiker zuerst keine Fragen beantworten wollte, dass er an
den Kommunikationschef verwies.
Journalisten, die sich - wie verlangt - an die Infostelle gewandt hatten,
wurden mit der analogen Verlautbarung abgespiesen, die schon verbreitet
wurde. Falls dies stimmt, dann ist das falsch.
Entweder erklärt man man, weshalb nicht mehr
gesagt werden kann oder man beantwortet Fragen.
Auf keinen Fall darf man Journalisten an der Nase herum führen.
Der Stadtzürcher Polizeivorsteher Daniel Leupi
verurteilt die Prügelattacke auf Hans Fehr scharf. Doch Fragen dazu
wollte er nicht beantworten.
Erstmals nahm Polizeivorsteher Daniel Leupi (Grüne) gestern Stellung
zur Prügelattacke auf SVP-Nationalrat Hans Fehr im Vorfeld der
Albisgüetli-Tagung: "Ich verurteile den tätlichen Angriff scharf
- das Vorgehen der Linksextremisten ist undemokratisch", teilte Leupi mit.
Eine brisante Aussage machte Walter Anken, Vizepräsident der
SVP Zürich 7, gestern auf Tele Züri: "Ich habe am Freitag vier
Polizisten gefragt, ob ich ins Albisgüetli laufen könne. Die
Beamten erlaubten dies." Danach sei er von Vermummten verfolgt und
bedroht worden. Anken: "Es war brandgefährlich." Auch Fehr war
zu Fuss unterwegs, als er attackiert wurde. Die Stapo wollte Ankens
Vorwürfe nicht kommentieren.
Er lehne jede Gewaltanwendung ab und appelliere zudem an alle politischen
Kräfte, die politische Debatte sachlich zu führen. Am Telefon
allerdings gab sich Leupi nicht mehr sehr auskunftsfreudig: "Weitere
Fragen zum Vorfall beantworte ich nicht", sagte er zu 20 Minuten. Weder
zum Polizeieinsatz noch zu Fehrs Verhalten, das von Stapo-Kommandant
Philipp Hotzenköcherle kritisiert wurde. Einzig auf die Frage, wieso
er sich erst gestern zu Wort meldete, sagte Leupi: "Am Samstag war es klar
Aufgabe des Kommandanten, sich zu äussern - und am Sonntag will ein
Polizeivorsteher vielleicht auch mal etwas mit der Familie unternehmen."
Kommunikationsexperte Marcus Knill schüttelt den Kopf: "Herr Leupi
hat zu spät reagiert - alle warten auf seine Stimme nach einem solchen
Vorfall." Gar kein Verständnis hat er für sein Schweigen:
"Das ist unprofessionell."
Derweil hat Prügelopfer Fehr gestern Anzeige gegen unbekannt
erstattet. "Damit will ich die Sache abschliessen", sagt
er. Für seine Partei hingegen ist noch lange nicht Schluss:
In einer Erklärung im Kantonsrat erwartet die SVP-Fraktion vom
links-grünen Stadtrat "endlich ein entschiedenes Vorgehen" gegen
Chaoten. Sonst müsse der Kanton die Sache "an die Hand nehmen".
Kommunikation ist Chefsache. Bei unverhergesehen Vorkommnissen
gehört er auch am Sonntag auf Deck!
Nachtrag vom 25. Jaunar, 2011: Kommunizieren- aber Wie?
Im Zusammenhang mit der Demonstration der vermummten Linksautonomen
vor der Albisgütliveranstaltung beobachtete ich das
Kommunikationsverhalten aller Beteiligten. Nachdem Nationalrat Hans
Fehr (SVP) auf der Strasse spitalreif zusammengeschlagen wurde, machte
der Kommandant der Stadtpolizei den ersten Fehler, indem er dem Opfer
vorwarf, es hätte eben Personenschutz beantragen sollen. Dem
Kommandanten wurde hernach vorgeworfen, dass er die Opfer beschuldige,
anstatt die Täter zu fassen. Unverständlich war zudem für
die Bevölkerung, dass das Vermummungsverbot von der Zürcher
Polizei nicht schon zu Beginn einer Demonstration konsequent durchgesetzt
werde. Angeblich soll so ein derartiges Verbot bestehen. Nachträglich
wurde eine brisante Information publiziert: Die Polizei hatte einer
Person, die sich erkundigt haben, geraten, sie könnte den Zugang zum
Albisgütli auf der Strasse benützen. Was ferner festgestellt
wurde: Der Polizeivorstand der Stadt Zürich schwieg einige Tage -
trotz des aussergewöhnlichen Vorfalles. Aus meiner Sicht hätte
-trotz Wochenende - die ruchlose Tat sofort verurteilen müssen,
zumal er bei der letzten Nachdemonstration (gegen den Abstimmungssieg
der SVP) vor Polizisten ungeschickterweise für die Demonstration
Sympathie bekundet haben soll. In heiklen Situation ist bekanntlich
Kommunikation immer Chefsache. Wir haben schon früher bei ZKB-Chef
Vögeli beanstandet: Er hatte nach einem gravierenden Vorfall mit
seiner persönlichen Stellungsnahme ebenfalls zu lange zugewartet.
Dass Stadtrat und Polizeivorstand Daniel Leupi in einer Stellungnahme
(leider zu spät) eindeutige Worte fand, das war sicher richtig
und klug. Dass er hernach Journalisten, die Fragen hatten, an den
Kommunikationschef verwies, ist zwar eine denkbare Variante. Hingegen
ist völlig unverständlich, dass Journalisten, welche
zusätzliche Fragen stellen wollten, an die Pressestelle verwiesen
wurden. Dort aber keine Antwort erhielten und sie dort lediglich nochmals
den alte Wortlaut der Pressemitteilung erhielen. Journalisten so zu
verschaukeln, ist unprofessionell. Journalisten darf man nicht
vor den Kopf stossen. Weshalb verweist man auf die Pressestelle, wenn
man ganz genau weiss, dass dort keine Antworten gegeben werden?
In der der linken Szene wurde von einigen Exponenten erkannt,
dass das Zusammenschlagen des SVP Exponenten kontraproduktiv war und
die SVP von der Aktion profitiert hatte.
Es wurden sogar Mitglieder der linksextremen Szene gesehen,
welche die Schläger abhalten können, noch mehr auf das
Opfer einzutreten. Ohne deren Intervention wäre noch mehr passiert.
Die Polizei hat übrigens den Vorfall erst gar nicht bemerkt.
SP Politurgestein Hubacher sagte der SP unmissverständlich,
dass die Partei kein Verständnis für die Tat dieser Chaoten.
Seine Stellungnahme führte zu einer parteiinternen Auseinandersetzung. Das Opfer
Hans Fehr selbst muss seinerseits aufpassen, dass er nicht in den Verdacht
kommt, die Attacke für die Partei zu offensichtlich zu nutzen.