
Bei Krisen muss rasch gehandelt werden.
Häppchenweise kommunizieren ist ein Fehler. Neuestes Anschauungsbeispiel
für diese Regel ist der Dioxin Skandal in Deutschland wo nur scheibchenweise,
Details an die Öffentlichkeit gelangte.
Schon letztes Jahres wurden angeblich zu hohe Dioxinwerte in
Tierfuttermittel festgestellt. Nun dürfen bereits 4700
Tiermastbetriebe keine Produkte mehr ausliefern. Der Schaden beziffert
sich auf 40 bis 60 Millionen Euro pro Woche.
Der Industriekonzern Harles und Jentzsch steht im Fokus der Kritik. Er
verkaufte toxischen Fette als Tierfutterzusatz.
Die Schuldfrage scheint noch nicht geklärt. Handelte es sich um
kriminelle Machenschaften oder handelt es sich nur um eine technische
Panne? Vor der Geschäftsleitung von Harles und Jentzsch war lediglich zu
erfahren, dass eine "leichtfertige und irrige Annahme"
dazu geführt habe, dass falsche Mischfettsäure für
die Tiernahrungsverarbeitung weiterverkauft wurde.
Es fehlte in diesem Fall eine klaren Kommunikationsstrategie. Sie würde es der
Firma ermöglichen, die mediale Krise zu beeinflussen. Es
fehlt das klare Schuldeingeständnis oder eine vehemente
Verneinungsstrategie. Jetzt ist es bereits zu spät. Wer zu
lange wartet, muss dies teuer bezahlen:
- Nestle benötigte Jahre, um das Image nach dem Skandal mit
verunreinigten Babymilch zu korrigieren obwohl der Melamin Skandal nur China betraf.
Die chinesische Firma Sanlu sogar den Konkurs anmelden.
Milch Skandal.
- BP, die bei der Oelkatastrophe gravierende Fehler gemacht
hatte, versucht heute in allen Zeitungen in grossaufgemachten Inseraten
das Image zu verbessern. (siehe Plakat unten).
In Krisenzeiten müssen vorbereitete Strategien
sofort abgerufen werden kännen. Die Zeit reicht nicht für
langfristige Planungen. Viele Firmen üben die verschiedenste
Krisenszenarien bevor die Krisen auftauchen, denn im Krisenfall
bleibt keine Zeit für grundsätzliche Gedanken.
Strategien müssen bereit stehen und die kommunikative Umsetzung
muss eingeübt sein.