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www.rhetorik.ch aktuell: (16. Jan, 2011)

Die Tochter Blochers

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
SF Reporter vom Dezember, 2010
Magdalena Martullo-Blocher ist seit 1. Januar 2004 CEO der EMS-Chemie Holding AG. Die Polymer-Werkstoffe produzierende Firma hat Erfolg: So wurde im Jahr 2010 54 Prozent mehr Umsatz und einen Gewinnzuwachs von 120% im ersten Halbjahr 2010 erreicht. Martullo-Blocher gilt heute als die erfolgsreichste Schweizer Unternehmerin. Ihr Umgang ist nicht immer zimperlich. So nennt man sie auch "Martello" = Hammer.
Ausführlichere Version auf TV Reporter vom 29. Dezember, 2010
Eine Szene aus einem Kadertraining illustriert das. Sie will zum Beispiel wissen, was man machen muss, wenn der Beamer ausfällt. Die von einem Teilnehmer gegebene Antwort passt ihr nicht: "Träumer". Sie will die Antwort "Man versucht ihn zu flicken" hören. Nur um dann aber diese von ihr selbst gegebenen Antwort wieder abzuschiessen, denn das "Erste, das einem in den Sinn kommt, ist nicht das Beste". Der Kommentar vom Reporter Roland Huber: "Ich bin froh, dass ich hier nur als Beobachter dabei bin".

Christoph Blocher, auch seine Tochter führen fordernd, mit harter Hand. Beide haben Erfolg. In einer Szene des Fernseh Beitrgs wirkt es, als ob die Mitarbeiter vor anderen blossgestellt werden. Magdalena Martullo hat noch wenig Medienerfahrung: Sie war sich nicht bewusst, dass ihr Umgang mit dem Kader für Aussenstehende rauh wirkt.

Persoenlich Blog Beitrag
Quellen:
10 vor 10 vom 14. Januar, 2011, Analyse von Wirtschaftsprofessor Norbert Thom fürs 10 vor 10
Kommentar: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamme

Die Tochter Christoph Blochers gilt heute als die erfolgsreichste Schweizer Unternehmerin. Meist gilt: Wer Erfolg hat, hat immer recht. Margdalena Martullo hat das Blocher Prinzip 1:1 übernommen. Der Auftrag hat oberste Priorität. Es dürfen keine Fragen gestellt werden! Sie fordert viel von den Mitarbeitern und ihr Umgang ist nicht immer zimperlich. So wird sie auch "Martello" = Hammer genannt. Die Tochter ist "ganz dä Bappe"! Gesicht, Kinn, Stimme (Ton), rote Wangen, Direktheit, Auftreten.

Führen heisst fordern
Wahrscheinlich wird heute das Fordern zu oft klein geschrieben. Der Reporter Beitrag (SF) ist aber so geschnitten, dass die Blocher Tochter nur als eine Chefin gezeichnet wird, die ihre Mitarbeitenden bloss stellt und keine Ahnung hat von menschenorientierter Führung. Es ist denkbar, dass die Mitarbeiter genau wissen, wie der Ton gemeint ist und die Chefin sogar voll akzeptieren, so wie sie ist. Oft ist in einer harten Schale ein weicher Kern. Es ist deshalb durchaus denkbar, dass man mit der Kamera auch umgänglichere Szenen hätte filmen können. Ich schreibe dies nicht als Anwalt der Blocher Tochter. Ich möchte damit lediglich bewusst machen, dass Blochers im Umgang mit Medien zuwenig geschult sind. Es geht nicht darum, wenn Kameras da sind, zu lügen, Theater zu spielen oder Kamarateams den Zutritt zu verweigern. Es gilt aber zu wissen, dass jedes Wort bedacht sein muss, das man während der Aufnahmen sagt. Blochers kannten die Gefahr des Schneidens bei Medien zu wenig.: Wer mit Medien zu tun hat, müsste wissen, dass jeder Satz, jede Sequenz gespeichert werden kann und später die einzelnen Worte immer wieder abrufbar sind. Bei Blochers habe ich generell festgestellt , dass sie sich zu unbedacht vor den Medien äussern und nicht erkannt haben, dass man jedes Wort sorgfältig bedenken muss und nur eine kleine Bemerkung genügt, um verewigt zu werden und - aus dem Zusammenhang heraus publiziert - kontraproduktiv , sogar imageschädigend sein kann Beispiele bei den Blochers: Der Umgang mit Medien muss gelernt werden. Wer nicht weiss, wie die Medien funktionieren, kann im Nachhinein böse Ueberraschungen erleben. Die Sackmesserszene und den Zerfall der Türme - vielleicht auch der Satz mit dem Träumer - sind prädestiniert, verewigt zu werden. Wenn etwas sonderbar oder lustig ist, wird diese Sequenz sogar rasch im Youtube verewigt. Die Geister, die man rief, wird man somit nicht mehr los. Ich vergleiche solche unbedachten Sätze mit Eiern, die dem Journalisten hingelegt werden, die er ausbrüten kann. Fazit zum Blocher Prinzip der Tochter::
Menschenorientiertes Führen heisst: Fördern und fordern. Die Wertschätzung der Mitarbeiter ist nach wie vor etwas vom Wichtigsten. Alle dürfen Fragen stellen. Doch müssen alle den Auftrag vor Augen haben.
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