Radio 1 Beitrag
In den USA hat
Sarah Palin mit
mit ihrer "Nicht nachgeben - Nachladen"-Parole einen Medienwirbel produziert.
Obwohl ein Zusammenhang mit dem Attentat in Arizona und Palins Kriegsrhetorik
zu bezweifelen ist, beschäftigen sich Psychologen immer wieder mit der
Frage, was aggressive Worte bewirken können.
US-Diplomaten
John C. Kornblum meinte einmal, dass
das politisches Leben nicht nur durch sprachlichen Konfrontationen vergiftet wird,
sondern auch durch soziale Medien, die dazu führen, aggressiver zu werden.
Politiker tatsächlich brauchen immer mehr Blogs, Twitter oder Facebooks.
Was auch immer die Ursache, Politiker greifen auch regelmässig zu martialischer
Rhetorik, weil es Aufmerksamkeit schafft.
Zu den eher amusanten Beispielen gehört die
Indianer Parabel von
Peer Steinbrück
oder das
geostrategiesche Unding
von
Jean-Claude Juncker, ein aus der Sicht von
Christoph Blocher
unakzeptabler Angriff auf die Unabhängigkeit der Schweiz, der mit einem Hitlervergleich
gekontert werden ist.
Aggressive Worte künnen zwar kurzfristig Aufmerksamkeit bewirken,
langfristig können sie aber nicht überzeugen. Sie signalisieren
eine Unsicherheit des Politikers, der von der Unsicherhit des Publikums profitieren
will.
Kriegerische Rhetorik hat für den Politiker den Vorteil, dass er
nicht argumentieren muss. Er kann sich stellvertretend für seine
Anhänger rächen. Bekanntlich ist es leichter gegen etwas,
statt für etwas zu sein. In Krisenzeiten wird Kriegsrhetorik eher
akzeptiert.
George Bush konnte damit den Irakkrieg durchboxen.
Korea braucht die Kriegsrhetorik als Mittel, Aufmerksamkeit
zu erhalten.