Rhetorik.ch

Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com
Aktuell Artikel Artikel Inhaltsverzeichnis Suche in Rhetorik.ch:

www.rhetorik.ch aktuell: (31. Dez, 2010)

Zum Tod der Magersucht Ikone

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Bereits am 17. November dieses Jahres starb Isabelle Caro. Ihr Tod wurde erst jetzt publik, weil ihn Freunde im Facebook öffentlich gemacht haben. Wurde der Tod erschwiegen, weil das Bild nicht zur Modewelt passt? Wer die Missstände im Modebusiness anspricht, schafft sich bekanntlich keine Freunde, weil dort immer noch das Gesetz gilt: Bist Du nicht mager, hast Du keine Chance. Wenn Bilder mehr als Worte sagen, so müsste eigentlich das Schockplakat in der Modebranche doch noch zu einem Umdenken führen.

Der Blick:
Es ist eine Nachricht, die erschüttert. Schon am 17.November starb Isabelle Caro. Nach 14 Jahren Magersucht. Sie litt an einer Lungenentzündung, von der sie sich laut "20 Minutes" nicht mehr erholte. Der Tod wurde erst jetzt publik, ihre Freunde hatten ihn auf Facebook öffentlich gemacht. Viele fragen sich: Wurde das Drama so lange verschwiegen, weil Isabelles Tod so ganz und gar nicht zum Glamour der Modewelt passt? Berühmt wurde Isabelle Caro mit der Nolita-Kampagne 2007. Benetton-Fotograf Oliviero Toscani (68) lichtete sie splitternackt ab - und zeigte den ganzen Schrecken ihrer Magersucht. Abgemagert, mit leerem Blick und tätowierten Sommersprossen. Ein Schatten ihrer selbst. 1,64 Meter gross, wog sie nur noch 31 Kilogramm. Für das Shooting kassierte Isabelle rund 1000 Franken und erntete einen zweifelhaften Ruhm. Einerseits wollte sie auf die Missstände im Modelbusiness aufmerksam machen, hielt sogar Vorträge. Andererseits profitierte sie von ihrer Bekanntheit und versuchte, als Schauspielerin durchzustarten. Immer wieder gab sie aber auch ihrer Mutter die Schuld für ihre Krankheit: "Sie hatte panische Angst davor, dass ich gross werde. Frische Luft macht gross, dachte sie, und jedes Mal, wenn ich draussen war, musste ich mich verschleiern." Fotograf Oliviero Toscani sagte damals: "Ich will wachrütteln, und das ist mir auch gelungen. Wir leben in einer magersüchtigen Welt. Weil wir uns selbst hassen, finden wir Gefallen an Monstern." Laut "Paris Match" starb Isabelle Caro in Tokio, nachdem sie nicht auf die Medikamente gegen ihre Lungenentzündung ansprach. Ihr kleiner, abgemagerter Körper war zu schwach.

Rhetorik.ch 1998-2011 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com