Calmy-Reys Fotoverbot
Rhetorik.ch Artikel zum Thema: |
|
Das hat es angeblich in der Schweiz noch nicht
gegeben, dass Fotografen bei der Aufzeichnung der Neujahrsansprache
des Bundespräsidenten der Zutritt verweigert wurde. Von
Politikern wie Angela Merkel weiss man die, dass sie Fotos vor der
Veröffentlichung lediglich begutachten will. Sie ist nur darauf
bedacht, nicht unvorteilhaft abgebildet zu werden. In der Schweiz ist
jedoch das jüngste Fotoverbot der angehenden Bundespräsidentin
unbegreiflich. Micheline Calmy-Rey begründet das unbegreifliche
Verbot mit formalen Fehlern.
Aus TAGI und 20 Min:
Von der traditionellen Neujahrsansprache der künftigen
Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey wird es keine
Pressebilder geben. Das EDA schickte die Fotografen wieder nach Hause.
Was die Fotografen der Fotoagenturen Reuters, EQ-Images und Keystone am
Mittwoch in Bern erlebt haben, erschien ihnen wie ein schlechter Scherz.
Sie wollten wie üblich Bilder von der Bundespräsidentin bei der
Neujahrsansprache machen, die in Bern im Voraus aufgezeichnet wurde. Doch
von der diesjährigen Ausgabe mit Micheline Calmy-Rey, Vorsteherin des
Aussendepartements EDA, wird es keine Fotos geben. "EDA-Mediensprecher
Lars Knuchel hat uns keine Erlaubnis erteilt", sagt Lukas Lehmann,
Fotograf von Keystone. Das Vorgehen der Fotoagenturen war dem EDA
nicht genehm. Offenbar fühlte sich der Mediensprecher von den
Fotografen übergangen, obwohl diese ihn zwei Tage vorher informiert
hatten. "Wir haben unsere Anfrage ans Schweizer Fernsehen gerichtet und
das EDA lediglich über unsere Anwesenheit in Kenntnis gesetzt",
so Lehmann. Den Fotografen teilte Knuchel mit, dass man auch ans
EDA eine Anfrage hätte richten müssen. So kurzfristig war
Micheline Calmy-Rey offenbar nicht bereit, sich nebst Filmaufnahmen
auch auf Bildkameras einzustellen. "Die EDA-Chefin wollte sich auf die
Aufnahme dieser wichtigen Botschaft an die Schweizer Bevölkerung
konzentrieren", heisst die offizielle Stellungnahme aus dem EDA.
Das kleinliche Geplänkel über korrektes formales Vorgehen
irritiert - zumal es die Fotografen bisher immer so gehalten haben und
bei den anderen Bundesräten damit keinerlei Probleme hatten. "Es
geht um Bilder, die die ganze Nation auch am Fernsehen sehen kann",
sagt Lukas Lehmann. Bei Keystone kann man sich nicht erinnern, dass es
jemals zuvor ein solches Bildverbot gegeben hätte. "In den letzten
Jahren war es selbstverständlich, dass wir von der Neujahrsansprache
Aufnahmen machen."
Das sonderbare Verhalten kann ich mir nur damit erklären, dass
Calmy-Rey Angst hat, nach der Denkzettelwahl unvorteilhaft abgebildet
zu werden. Dass der vordergründige Charme der früher so
beliebten Magistratin in jüngster Zeit so stark gelitten hat, musste
die auf Selbstdarstellung bedachte Politikerin tief verletzt haben,
obschon sie nach der Wahlschlappe die Ohrfeige nach aussen völlig
ignoriert hatte. Ich beanstandete bereits in meiner Wahlanalyse im BLOG
die mangelnde SELBSTKRITIKFAEHIGKEIT der Bundesrätin. Journalisten,
Politiker und die Oeffentlichkeit haben erkannt, dass es hinter der
Fassade der charmanten Bundesrätin die Schattenseite (unkollegiales
Verhalten, Selbstdarstellung) immer deutlicher zum Vorschein kamen. Ich
zitiere die NZZ (in diesem Beitrag ist bereits von MISSTRAUEN die Rede):
Wer ist Micheline Calmy-Rey? Die Schweizer Aussenministerin regiert im
Bundeshaus unkollegial, ist MISSTRAUISCH und einsam.
Die veröffentlichte Meinung über MCR steht in Widerspruch
zu den nichtöffentlichen Einschätzungen der künftigen
Bundespräsidentin.
Als sich eine Journalistin von 20 Min gestern bei mir erkundigte, was ich
zum jüngsten Fotoverbot meine, machte ich sie darauf aufmerksam,
dass eine angeschossene Politikerin den grössten Fehler mache,
gegenüber den Medien MISSTRAUEN aufkommen zu lassen. Nach der Welle
harter Kritik müsste sie jetzt eigentlich die Chance nutzen und
VerTRAUEN aufbauen, anstatt eine Mauer des MISSTRAUENS zu errichten. Ein
Parlamentarier liess mir heute verlauten: "Diese Mediengeschichte
bestätigt im Grunde genommen nur, was wir schon längst
wissen. Micheline Calmy-Rey konnte noch nie mit Kritik umgehen. Sie wird
somit auch aus diesem Fehlverhalten, aus dieser Kritik nichts lernen."
Nachtrag vom 31. Dezember: Missverständliche Neujahrskarte:
Ein Faux-Pas kommt selten allein. Michelin Calmy-Rey hat auch mit der Neujahrskarte
angeeckt:
Radio 1 Beitrag zur Neujahrskarte.
Bei Kommunikationsprozessen sind Bilder wichtig.
Doch müssen Bilder konkret vermitteln werden,
dass der Empfänger die Aussage möglichst eindeutig versteht
und nicht falsch interpretieren kann.
Wer mehrdeutige Bilder verwendet, muss sich nicht wundern, wenn sich der
Empfänger das Bild so sieht, wie er es will.
|
Die Neujahrskarte von Bundesrätin
Calmy-Rey
mit den Frauenbeinen, den Stöckelschuhen, die Kugeln zertritt,
ist unglücklich gewählt. Es ist ein Steilpass für all jene, die sich an die
Pleiten und Pannen der Bundesrätin orientieren. An ihrer historisch
schlechten Wahl, an all den fragwürdigen Medienauftritten usw.
Micheline Calmy- Rey verstand es immer wieder,
in Fettnäpfchen zu treten und hat leider nicht nur im Parlament
mit ihrem unkollegialen und misstrauischen Verhalten - jüngstes
Beispiel ist das Fotoverbot, von dem wir bereits berichteten - zu
viele vor den Kopf gestossen (Parlamentarier, Medien, Öffentlichkeit
usw.) Wir verweisen auf ihr Verhalten nach die jüngste Wahlschlappe.
Micheline Calmy-Rey versteht es immer wieder, aus der Reihe zu tanzen,
aufzufallen und vor allem jegliche Kritik an sich abprallen zu lassen.
Ich habe mich um gefragt und habe das Bild verschiedenen Personen
gezeigt. Echo: Typisch Calmy - Rey: Sie tritt auf Kugeln (d.h. wieder
einmal in Fettnäpfchen). Calmy-Rey benimmt sich wie ein Elefant im
Porzellanladen. Oder: Die Karte verwundert mich nicht: Typisch MCR. Wenn
sie nur auffällt. Wichtig ist, dass von ihr geredet wird.
Aus
"20 Min":
Micheline Calmy-Rey sorgt erneut für eine Kontroverse: Ihre
Neujahrskarte zeigt nicht wie üblich ein Weihnachtssujets, sondern
ein Paar Frauenbeine in High Heels, die silberne Weihnachtskugeln auf
einem roten Teppich zertreten.
Unter dem Bild steht der Spruch: "Die Welt ist zerbrechlich. Tragen wir
ihr Sorge!" Das Bild stammt aus einem Film der Schweizer Künstlerin
Sylvie Fleury.
"Ich sehe eine Frau, die sauer ist auf die Menschen, die Männer und
die Religion", so das Fazit des welschen Publizisten Jean-Henri Francfort
in "Le Temps". Calmy-Rey habe einen schlimmen Kommunikationsfehler
begangen. Auch SVP-Nationalrat Lukas Reimann ärgert sich:
"Die Karte ist eine -Frechheit: Frau Calmy-Rey -kokettiert mit dem
Scherbenhaufen, den sie angerichtet hat." Julia Gerber-Rüegg,
Co-Präsidentin der SP-Frauen Schweiz, versteht die Aufregung nicht:
"Das Bild ist originell! Es zeigt auf, dass die Welt auch an der Gier
nach Luxus zerbrechen kann was die High Heels und die Kugeln schön
symbolisieren."
Vielleicht macht das Bild bewusst, dass Micheline Calmy- Rey
die Kritik von allen Seiten hart getroffen haben muss und sie nun
gleichsam als Selbstschutzbehauptung die Schuld am Scherbenhaufen
auf andere abzuwälzen versucht. Mit ihren Schuhen scheint
sich ihre aufgestaute Wut auf ... zu entladen.
Das Bild sagt wahrscheinlich sehr viel mehr aus über den
emotionalen Zustand der künftige Bundespräsidentin, als es
Otto-Normalverbraucher wahr haben will. Ich kann mir kaum vorstellen,
dass ein Profi Berater der Politikerin dieses provozierende mehrdeutige
Bild "aufgeschwatzt" hat. Vielleicht bleibt Micheline Calmy-Rey
baratungsresistent. Ich vermute, dass auch die jüngste Kritik die
neue Bundespräsidentin in gewohnter Manier ausblenden wird. Wir
können somit schon bald mit einer nächsten Kommunikationspanne
rechnen.