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www.rhetorik.ch aktuell: (19. Nov, 2010)

Blocher und die Baz

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Alt Bundesrat Christoph Blocher soll die Basler Zeitung beraten haben. Die Region zeigt sich empört über dieses Beratermandat des SVP-Strategen. Auch Redaktion und Mitarbeiter der Basler Zeitung BaZ fürchten, dass Christoph Blocher nicht nur auf die Druckerei, sondern auf den redaktionellen Anteil Einfluss nehmen könnte.

Blochers Beratungsfirma "Robinvest AG" soll die organisatorische und die strategische Ausrichtung der Basler Zeitung Medien analysiert haben. In publizistische Fragen sei der SVP-Vize jedoch nicht involviert.

Blocher selbst dementiert eine Einflussnamen in einer "Teleblocher" Sendung.

Quelle: Aus dem "Tagesanzeiger":
Der Haussegen hängt schief: Seit Christoph Blocher bei der "BaZ" mitmischt, herrscht dicke Luft in der Redaktion der Zeitung. "Es hat keine Annäherung zu Chefredaktor Markus Somm gegeben", sagt Mitarbeitervertreter Patrick Künzle heute Mittag zu Blick.ch. Am Morgen um 9 Uhr hatten sich rund 70 widerspenstige Redaktoren mit Verleger und Minderheitseigner Martin Wagner getroffen. Sie wehrten sich gegen ein Beratungsmandat von Christoph Blocher bei der "Basler Zeitung", welches "irreparablen Schaden" anrichte. Und sie forderten eine "Überprüfung der Zusammenarbeit mit Chefredaktor Markus Somm". Ein für die Schweiz einmaliges Vorgehen Doch Verleger Wagner blieb hart: "In einer Aussprache habe ich die Redaktionsfreiheit garantiert", sagt er.
Aus dem Blick:
Nun gehen die Chaostage weiter. Während die Abonnenten in Scharen kündigen, traf sich die Redaktion heute um 15 Uhr zum zweiten Krisengipfel. Ergebnis: Blocher soll sich vollständig aus dem Unternehmen zurückziehen. Auch aus der Beratung beim industriellen Teil der "Baz". Zudem beurteilt die Redaktion das Vertrauensverhätlnis zu Chefredaktor Somm "weiter als gestört". Man suche aber trotzdem "das Gespräch". Medienexperte Karl Lüönd zur "BaZ"-Krise:
Blick: Herr Lüönd, Basel kocht wegen Blocher. Die heutige Sitzung hat nichts geändert. Wie weiter?
L: Zuerst muss man mal klar sagen, dass die "BaZ" mit der Druckerei einen gros-sen Industriebrocken hat. Obwohl sie die "Coopzeitung" drucken, haben viele Maschinen nichts zu tun. Hier kann Blocher -sicher helfen ...
Blick:... aber die Basler fürchten Eingriffe in die redaktionelle Freiheit.
L: Vernünftigerweise wird das Mandat von Blochers Beratungsfirma Robinvest auf den technisch-industriellen Teil der "BaZ" beschränkt. Blocher selber wird klug genug sein, um zu wissen, dass man eine Zeitung nicht gegen die Leser und gegen die Redaktion machen kann.
BlickBlocher hat sich ja schon mal im Zeitungsmachen versucht ...
L: ... ja, ihm gehörte das "Bündner Tagblatt". Dieser Ausflug in die Presselandschaft war aber nicht erfolgreich. Am Schluss musste er die Zeitung dem heutigen Besitzer Hanspeter Lebrument schenken.
Nachtrag vom 26. November Der BaZ stehen schwere Zeiten bevor. 20 Minuten:
Basel hat Tito Tettamanti und Christoph Blocher in die Flucht geschlagen. Nicht verscheucht hat die kochende Volkseele vom Rheinknie die wirtschaftliche Realität. Die "Basler Zeitung" (BaZ) bleibt ein Sanierungsfall, der vom neuen Besitzer Moritz Suter dringend gelöst werden muss. Bildstrecken Der Daig und seine SteckenpferdeMoritz Suter - eine Karriere mit Hochs und Tiefs Das Kernproblem, das die langjährige frühere Basler Besitzerfamilie Hagemann vor Jahresfrist erkannte, stellt sich akzentuierter denn je. Die Gruppe ist zu klein für den Alleingang und hat zu wenig finanzielle Ressourcen, um sich durch Zukäufe neu zu positionieren.

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