Aus Heise:
vom 10. September 2010:
Trotz rasanter Entwicklung des Internets bleibt das Fernsehen mit Abstand
das Leitmedium in Deutschland. Im Jahr 2010 haben die Deutschen nach
einer Studie im Auftrag von ZDF und ARD durchschnittlich 220 Minuten
am Tag ferngesehen. Sie hörten im Schnitt 187 Minuten Radio und
nutzten das Internet 83 Minuten. Vor fünf Jahren waren die Deutschen
pro Tag nur etwa 44 Minuten online. Das geht aus der Langzeitstudie
"Massenkommunikation" hervor, die am Donnerstag in Frankfurt
am Main vorgestellt wurde.
In der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen hat das Internet mit 144
Minuten bereits fast zum Fernsehen (151 Minuten) aufgeschlossen. Die
Studie gibt es seit 1964, seit 1970 alle fünf Jahre. Diesmal
wurden von den Instituten ENIGMA GfK Medien- und Marktforschung und MMA
Media Markt Analysen vom 11. Januar bis 21. März insgesamt 4503
repräsentativ für Deutschland ausgewählte Menschen ab
14 Jahren per Telefon über Medienverhalten und -einschätzung
befragt.
Erstmals ist jetzt die Gesamtzeit der täglichen Mediennutzung
gesunken - von genau 10 Stunden auf durchschnittlich 9 Stunden und 43
Minuten. Damit scheine das Zeitbudget für Mediennutzung an seine
Grenzen gestossen zu sein, erklärte der stellvertretende Vorsitzende
der ARD/ZDF-Medienkommission, hr-Intendant Helmut Reitze. 1964 hatte
die Mediennutzung laut Studie nur 3 Stunden 14 Minuten betragen. Dabei
überlappt sich die Nutzung der Medien zum Teil.
Das Lesen von Büchern (22 Minuten)
blieb genauso wie das Lesen von Tageszeitungen in etwa konstant (23
Minuten). Die 14- bis 29-Jährigen lesen überdurchschnittlich
viel Bücher (30 Minuten), dagegen aber weniger Tageszeitung
(10 Minuten).
Die Wichtigkeit des Webs für klassische Medieninhalte fiel relativ
gering aus. Den 220 Minuten Nutzung klassischer Fernsehinhalte steht
nur 1 Minute der Nutzung solcher Inhalte im Netz gegenüber - etwa
in Mediatheken.
Tageszeitung, Radio und TV erreichen insgesamt täglich 28 Prozent
aller Befragten übers Internet. Demgegenüber überwiegt
die nicht- mediale Nutzung (etwa E-Mails, Suchmaschinen oder
Internet-Shopping) mit 43 Prozent.
|
(Bildquelle: Heise rsp. Pew Research Center for the People the Press).
|
Nachtrag vom 14. September, 2010
Heise hat auch die Daten von den USA.
Auch dort ist das Fernsehen noch das führende Nachrichten Medium.
Radio und Zeitungen sind am Sinken. Online stark wachsend.
|
|