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www.rhetorik.ch aktuell: (08. Sep, 2010)

Tips einer Supermaturandin

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:


  1. Nicht alles auswendig lernen.
  2. Nur lesen, was geprüft wird.
  3. Alles wichtige markieren. Das allerwichtiste auswendig lernen.
  4. Auch mal ausklinken, wenn unwichtige Sachen gemacht werden.
  5. Hausaufgaben mit Mass.
  6. Gruppenarbeiten werden überbewertet.
  7. Erst nach dem Lernen belohnen.
  8. In der Mathematik immer am Ball bleiben, viel üben.
  9. Beim Aufsatz zuerst die Struktur und Schluss überlegen, dann ausformulieren.
  10. Zusammenfassungen machen.
  11. Verpasste Prüfungen anschauen.


Kim Borsky kommt auf einen zentralen Punkt beim effizienten Lernen: weniger kann mehr sein, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert. Die Maturantin unterstreicht die Bedeutung des Markierens, des Rhythmisierens. Die Tipps sind beachtenswert.

Als Ombudsman der Kantonsschule Schaffhausen habe ich immer wieder Schülerinnen und Schüler in der Beratung, die nie gelernt hatten, systematisch zu lernen. Immer wieder stelle ich bei Schulbesuchen fest, dass wir viel zu viel vom Gruppenlernen halten. Meist arbeitet in der Gruppe nur einer und die andern sind passiv. Dass sich das Ausklinken bei mathematischen Problemen nicht lohnt, haben viele hautnah erlebt.

Der Tip mit den Spicks schmälert etwas die Notenpracht der Supermaturantin. Kim Borsky habe zwar "nicht gross gespickt", trotzdem ist der Gebrauch von Spicks während der Prüfung wie der Gebrauch von Doping im Sport. Spicks als Vorbereitung sind jedoch sehr empfehlenswert: wer gute Spicks schreiben kann, hat gelernt, die Fülle an Wissen auf das Wesentliche zu reduzieren. Das Spickschreiben ist ein Lernprozess. Ein Lehrer könnte zum Beispiel selbst gefertigte Spicks = Zusammenfassungen begutachten und daraus erkennen, wer fähig ist, das Wesentliche auf den Punkt zu bringen.

Zu den Tips der Supermaturandin muss man auch sagen, dass sie wohl eher für gute Schüler gelten. Kann ein durchschnittlicher Schüler immer wissen, wann man ausklinken muss? Diese Entscheidung setzt voraus, dass man mit dem Material schon gut vertraut ist. Auch der Tip, Hausaufgaben mal liegen zu lassen, könnte misverstanden werden und Munition dafür liefern, Hausaufgaben zu vernachlässigen. Wer die Hausaufgaben nicht macht, wird garantiert kein Supermaturand.




Aus dem Tagesanzeiger:

Auswendiglernen? Lesen? Nicht unbedingt nötig, meint die erste Schülerin, die an der Kanti Wetzikon alle Maturaprüfungen mit Sechsern abgeschlossen hat.

Neun Prüfungen hatten die Maturanden der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO) in Wetzikon zu schreiben. Kim Borsky hat sie allesamt mit Sechsern bestanden - Rekord. Den Lesern von Tagesanzeiger.ch erklärt die 18-Jährige, wie man Erfolg hat, ohne Tag und Nacht für die Schule zu lernen.

Borsky ist ohne Zweifel sehr talentiert und mit einem beneidenswerten Kurzzeitgedächtnis ausgestattet. Ihre Sechserserie in so verschiedenen Disziplinen wie Deutsch-Aufsatz oder Mathematik verdankt die Rütnerin aber auch ihrem analytischen Können - sie durchschaut das Schulsystem, die Lehrer und ihre Maschen. Selbst für Schüler, die weniger diszipliniert ans Werk gehen als sie, hat Borsky Tipps auf Lager.



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