Der Bundesrat hat aus den früheren Kommunikationsfehlern nichts
gelernt. Die Pannen reissen nicht ab. Indiskretionen, widersprüchliche Aussagen,
Streit zwischen einzelnen Magistraten usw.
Die Spannungen werden so schnell wohl kaum behoben werden können.
In meinen Beratungen habe ich oft gesehen, dass Brüche auf der
Beziehungsebene nur schwierig verbessert werden konnten. Wer in einem Team
innerlich getroffen wurde und sich auf der emotionalen Ebene ein breiter
Graben aufgetan hat - Dieser Bruch kann später kaum mehr überbrückt
werden. Das habe ich bei Teams in Spitälern oder Schulen erlebt. Wer glaubt, es
gebe gleichsam ein Wundermittel, gravierenden Wunden auf der
Beziehungsebene heilen zu können, stellt leider in der Praxis fest:
Brüche bleiben Brüche. Eine Trennung lohnt sich dann.
Ich habe das Gefühl, dass auch beim derzeitigen Bundesrat irreparable
Beziehungsstörungen bestehen.
Aus 20 Minuten:
Alt-Bundesräte fordern Rücktritte.
Zerbricht der Bundesrat an der Libyen-Krise?
Seit dem offiziellen Ende der Libyen-Krise scheint sie in der Schweiz
erst
so richtig entbrannt. Die Bundesrätinnen Leuthard und Micheline
Calmy-Rey
hätten sich "irreparabel" zerstritten.
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Es ist nicht gut, wenn zurückgetretenen Bundesräte die heutigen
Magistraten beurteilen. Wer zurückgetreten ist sollte, leiser treten und
sich zurücknehmen können. So wie es störend wirkt, wenn Röbli Kuhn das
Spiel
der geschlagenen Nati an der Fussball WM gestern kommentiert hatte,
ärgerte
es mich, wenn die Alt Bundesrätin Dreifuss oder Stich sich in die
Politik
der heutigen Exekutive lautstark eingemischt hatten.
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