Seit dem Kollabieren der Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April kämpft der
Konzern nicht nur am Flicken des Lochs, aus dem schätzungsweise 70 Millionen Liter
(Quelle: Reuters)
Öl ins Meer geflossen sind. Die Krisenkommunikation und das PR Management sind bei
einer solchen Krise auch wichtig.
Schon am 7. Mai schrieb "die Zeit" in
einem Artikel "BP errichtet Ölbarrieren im Netz" über eine Internet Kampagne des Konzerns.
Ein Blog Beitrag vom 25. Mai 2010 analysiert das Verhalten vom Öl Konzern BP und stellt
fest, dass nach einem hoprigen Start, die Krise kommunikativ nicht schlecht gemeistert wird:
"Der britische Energiekonzern BP ist mitverantwortlich an der schwersten
Ölkatastrophe in der US-Geschichte seit der Havarie der Exxon Valdez.
Das Umweltdesaster am Golf von Mexiko wird vor allem dem mangelhaften
Krisenmanagement des Konzerns zugeschrieben. Ausserdem fehlen bislang
gesetzliche Regulierungen, die Offshore-Bohrungen eingrenzen. Angesichts
einer derartigen Katastrophe und der fehlenden Krisenlösung tut
sich BP in der Unternehmenskommunikation sehr schwer und hat kaum
Chancen, aus den negativen Schlagzeilen zu kommen. Ohne ein wenig
Transparenz auf Seiten BP's würde das Ganze vermutlich noch
negativer wahrgenommen. Im folgenden betrachte ich vor allem die Social
Media Kommunikation von BP und gehe nicht so sehr auf die Fehler in der
klassischen Krisen-PR ein.
Besonders unter Druck gesetzt wird der Energiekonzern von den NGO's,
Non governmental organizations."
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Im Informationszeitalter wird sowohl von offizieller Seite als auch
von Organizationen wie Greenpeace informiert. Die "Social Media" spielen
dabei eine grosse Rolle:
- Greenpeace Campaign Blogs
- Twitter-Profils mit Nachrichten und Links
- Youtube mit Videos zum Thema
- Facebook mit Boykottaufrufen gegen BP
Der Blog:
Gerade in Krisenzeiten lohnt es für Unternehmen, das Gespräch
mit der Öffentlichkeit zu suchen, bevor sich Gerüchte
verselbstständigen und negative Schlagzeilen in den Köpfen
manifestieren. Diese Strategie versucht BP im Zusammenhang mit
der Ölkatastrophe am Golf von Mexiko zu verfolgen. Mit Hilfe
verschiedener Social Media Tools bemüht sich der Ölkonzern,
die Ereignisse rund um das Öl-Leck ihrer Bohrinsel offen darzulegen.
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- Eine Response-Website "Oil_Spill_2010" als Kommunikationsplattform
- Auf einer offizielle "Facebook" Page werden News gepostet
- "Flickr" und "Youtube" werden als Illustrationsplatform für Bild- und Videomaterial gebraucht
Der Blog:
Alles in allem hinterlässt der kommunikative Umgang mit der Krise
in Social Media nach einem sehr holprigen Beginn einen eher positiven
Eindruck. Natürlich wird auch Deepwater Horizon Response immer
noch von vielen Menschen dafür kritisiert, nicht genügend auf
die negativen Folgen der Katastrophe einzugehen. Dennoch ist der Grad
der demonstrierten Transparenz im Rahmen einer solchen Krise bislang
einmalig - statt Kritik zu ignorieren oder die Zustände schonungslos
schön zu reden, greift BP diese auf und berichtet teilweise von
sich aus darüber. Das dabei ein gewisses Verhältnis zwischen
negativer und positiver Berichterstattung gewahrt bleibt, dürfte
aus Unternehmenssicht klar sein. Doch weil man es eben oft ganz anders
erlebt hat, ist die an den Tag gelegte Offenheit überraschend hoch.
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