Rhetorik.ch

Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com
Aktuell Artikel Artikel Inhaltsverzeichnis Suche in Rhetorik.ch:

www.rhetorik.ch aktuell: (26. Mai, 2010)

Das Krisenmanagement von BP

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Seit dem Kollabieren der Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April kämpft der Konzern nicht nur am Flicken des Lochs, aus dem schätzungsweise 70 Millionen Liter (Quelle: Reuters) Öl ins Meer geflossen sind. Die Krisenkommunikation und das PR Management sind bei einer solchen Krise auch wichtig.

Schon am 7. Mai schrieb "die Zeit" in einem Artikel "BP errichtet Ölbarrieren im Netz" über eine Internet Kampagne des Konzerns. Ein Blog Beitrag vom 25. Mai 2010 analysiert das Verhalten vom Öl Konzern BP und stellt fest, dass nach einem hoprigen Start, die Krise kommunikativ nicht schlecht gemeistert wird:

"Der britische Energiekonzern BP ist mitverantwortlich an der schwersten Ölkatastrophe in der US-Geschichte seit der Havarie der Exxon Valdez. Das Umweltdesaster am Golf von Mexiko wird vor allem dem mangelhaften Krisenmanagement des Konzerns zugeschrieben. Ausserdem fehlen bislang gesetzliche Regulierungen, die Offshore-Bohrungen eingrenzen. Angesichts einer derartigen Katastrophe und der fehlenden Krisenlösung tut sich BP in der Unternehmenskommunikation sehr schwer und hat kaum Chancen, aus den negativen Schlagzeilen zu kommen. Ohne ein wenig Transparenz auf Seiten BP's würde das Ganze vermutlich noch negativer wahrgenommen. Im folgenden betrachte ich vor allem die Social Media Kommunikation von BP und gehe nicht so sehr auf die Fehler in der klassischen Krisen-PR ein. Besonders unter Druck gesetzt wird der Energiekonzern von den NGO's, Non governmental organizations."


Im Informationszeitalter wird sowohl von offizieller Seite als auch von Organizationen wie Greenpeace informiert. Die "Social Media" spielen dabei eine grosse Rolle:
  • Greenpeace Campaign Blogs
  • Twitter-Profils mit Nachrichten und Links
  • Youtube mit Videos zum Thema
  • Facebook mit Boykottaufrufen gegen BP
Der Blog:

Gerade in Krisenzeiten lohnt es für Unternehmen, das Gespräch mit der Öffentlichkeit zu suchen, bevor sich Gerüchte verselbstständigen und negative Schlagzeilen in den Köpfen manifestieren. Diese Strategie versucht BP im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe am Golf von Mexiko zu verfolgen. Mit Hilfe verschiedener Social Media Tools bemüht sich der Ölkonzern, die Ereignisse rund um das Öl-Leck ihrer Bohrinsel offen darzulegen.


  • Eine Response-Website "Oil_Spill_2010" als Kommunikationsplattform
  • Auf einer offizielle "Facebook" Page werden News gepostet
  • "Flickr" und "Youtube" werden als Illustrationsplatform für Bild- und Videomaterial gebraucht
Der Blog:

Alles in allem hinterlässt der kommunikative Umgang mit der Krise in Social Media nach einem sehr holprigen Beginn einen eher positiven Eindruck. Natürlich wird auch Deepwater Horizon Response immer noch von vielen Menschen dafür kritisiert, nicht genügend auf die negativen Folgen der Katastrophe einzugehen. Dennoch ist der Grad der demonstrierten Transparenz im Rahmen einer solchen Krise bislang einmalig - statt Kritik zu ignorieren oder die Zustände schonungslos schön zu reden, greift BP diese auf und berichtet teilweise von sich aus darüber. Das dabei ein gewisses Verhältnis zwischen negativer und positiver Berichterstattung gewahrt bleibt, dürfte aus Unternehmenssicht klar sein. Doch weil man es eben oft ganz anders erlebt hat, ist die an den Tag gelegte Offenheit überraschend hoch.



Rhetorik.ch 1998-2011 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com