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www.rhetorik.ch aktuell: (14. Mai, 2010)

Medien in Versuchung

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Quelle: Spiegel
Medien sind immer in Versuchung, die Grenze der Privatsphäre anzuritzen oder gar zu überschreiten, wenn es darum geht einen "Primeur" zu haben.

Man sieht das beim einzig überlebenden Knaben vom Flugzeugabsturz in Tripolis vom 12. Mai, bei dem mehr als 100 Tote zu beklagen waren. Die Medien haben einmal mehr gesündigt: Zitat SDA:




Nach einem Interview mit dem neunjährigen Überlebenden des Flugzeugabsturzes von Tripolis haben die Niederlande gefordert, den Zugang zum Jungen zu beschränken. Es könne nicht angehen, dass Kameraleute und Reporter das Krankenzimmer betreten, sagte ein Regierungssprecher. Der Botschafter in Tripolis habe das Spital am Freitag aufgefordert, abgesehen vom medizinischen Personal, nur Angehörige vorzulassen. Reporter der niederländischen Zeitung "De Telegraaf" hatten einen Arzt überredet, sein Mobiltelefon an den Jungen weiterzureichen. Beim Gespräch sei deutlich geworden, dass das Kind keine Erinnerung an den Absturz habe. "Ich bin in einem Spital. Ich weiss nicht, wie ich hierhergekommen bin", sagte er demnach. Der Generaldirektor des Aussenministeriums, Ed Kronenburg, bezeichnete das Telefoninterview als "übel". "Das hätte es nicht geben dürfen", sagte er im niederländischen Radio 1.


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