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www.rhetorik.ch aktuell: (10. Apr, 2010)

Merkel im Teich

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In der "ZEIT" vom 4. April fand sich eine Illustration, die Merkels politisches Verhalten treffend illustriert. Diese Politikerin signalisiert in Bildern, dass sie weiss was sie will. Seit Ihrer Wahl zur Kanzlerin hatte sie es dann auch verstanden, sich im Fischteich zusammen mit Haien so zu bewegen, dass sie alle Strudel überlebte. Sie beherrscht die Airbagtechnik - um sich mit Phrasen vor Angriffen schützen - wie keine andere Politikerin. Man kann sie kaum fassen. Sie bewegt sich selbst wie ein Fisch im Wasser. Trotz unzähligen Baustellen in Finanz- und Familienpolitik,Türkei, Integration, Afghanistan, schafft sie es immer wieder, den Strudel zu verlassen und die Sachverhalte von aussen mit allgemeinen Aussagen abzufedern. Zum Beispiel: "Wir haben die entsprechenden Eckpunkte gesetzt". Merkel führt ihren Schwarm aus Distanz von hinten und lenkt ohne grossen Vorgaben. Schnelle, einsame Entscheide gibt es bei ihr nicht. Ohne Scheu von Chaosphasen gelingt es der Kanzlerin immer wieder, mit Fleiss und Geduld zuzuhören - ohne sich zu überhöhen. Sie lässt mit ihrer Schwarmintelligenz Diskurse laufen. Sie ist nach wie vor ehrgeizig und beherrscht den Schwarm herrschaftsfrei! Sie hofft, dass sich die Bürger an der Wirklichkeit abarbeiten und damit noch lange im Schwarm der Haie überleben kann.


Sonntagszeitung 16. Mai Nachtrag vom 16. Mai: Diese Aufnahme ist eine Ausnahme. Angela Merkel sieht man selten mit böser Mine. Die Bundeskanzlerin und mächtigste Frau steht im Strudel der Kritik. Gigantischen Kreditsummen mussten vergeben werden, Geld das womöglich verloren ist. Merkel weiss, dass auch Deutschland ohne spürbare Opfer der Schuldenfalle nicht entkommen kann. Doch weil Sparbemühungen längerfristige Projekte sind, nie verbindlich kontrolliert werden und Verfehlungen nie konkret bestraft kann sie sich leisten, bereits keck Bereiche nennt, bei denen nicht gesparen werden.



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