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www.rhetorik.ch aktuell: (26. Mar, 2010)

Hirschmann-Melig Affaire

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Hirschman im Interview I Er gesteht im Fernsehen, an einer "neurologischen Störung" zu leiden.

Hirschman im Interview II. Er gesteht im Fernsehen, an einer "neurologischen Störung" zu leiden.

Was ist zwischen Carl Hirschmann und Ex-Mister-Schweiz Sven Melig passiert? Blick::

Eine Schlägerei im Nobelhotel Dolder. Das vermeldete der "Tages-Anzeiger" gestern. Ex-Mister-Schweiz Sven Melig und Milliardärsenkel Carl Hirschmann hätten sich gerauft. Wie ein Sprecher Hirschmanns verlauten liess, habe Melig die Begleiterinnen des Clubbesitzers beleidigt und ihn dann niedergeschlagen.


Eine Videoaufname soll klären.
"20 Minuten": [PDF]

Yvonne Zurbrügg - Für seinen Auftritt in "Talk täglich" erntet Carl Hirschmann Kritik. Kommunikationsexperte Marcus Knill sagt gegenüber 20 Minuten gar: "Hirschmann ist entweder schlecht gecoacht oder schlecht gebildet." Für seinen TV-Auftritt erhält Hirschmann miserable Noten. Eigentlich wollte Carl Hirschmann (29) seine Unschuld beteuern. In der Talkshow von Tele Züri hatte er am Mittwochabend 25 Minuten lang Zeit dafür. "Aber schon der Start ist misslungen", erklärt Marcus Knill. Der Kommunikations-experte hat für 20 Minuten die Sendung analysiert: "Die Hände in Gebetshaltung, unechtes Lächeln, unbestimmte Aussagen, Stottern: Ich rechne damit, dass 95 Prozent der Zuschauer dachten, er lügt! Er sass da wie ein Sünder." Dolder: Video ist sichergestellt Seit gestern ist klar: Die Schlägerei zwischen Carl Hirschmann, Ex-Mister Sven Melig und dessen Begleiterin wurde tatsächlich gefilmt. Polizeisprecher Marco Cortesi bestätigte gegenüber 20 Minuten Online: "Der fragliche Zeitpunkt ist auf dem Band vorhanden." Ein Detektiv der Polizei habe sich das Band gestern angesehen, aber: "Wir sagen nicht, was auf dem Band zu sehen ist." Weil auf den Aufnahmen von der Lobby des Luxushotels Dolder zahlreiche Gäste zu sehen seien, bleibe die Kassette aus datenrechtlichen Gründen im Moment noch im Dolder. Nicht nur das: Hirschmann habe sich punkto Alkoholkonsum und Erinnerungsvermögen widersprochen. "Das ist fahrlässig", so Knill. Für ihn ist klar: "Hirschmann ist entweder schlecht gecoacht oder schlecht gebildet." Zum Ende der Sendung erklärte Hirschmann seine "neurologische Störung". "Er psychologisierte wirres Zeug", so Knill. Sein Fazit: "Die Sendung hatte Unterhaltungswert. Für Hirschmann gings aber schief. In meinen Augen hätte er kurz und knapp seine Unschuld erklären und auf die laufende Untersuchung hinweisen sollen. Stattdessen hat er sich vorgeführt." Hirschmann jedoch scheint zufrieden. Via Facebook bedankte er sich gestern "für die lieben Nachrichten nach dem TV-Auftritt".
Was ist passiert? Aus 20 Min:

Was sich zwischen Carl Hirschmann und Ex-Mister-Schweiz Sven Melig am Sonntagmorgen kurz vor vier Uhr in der Hotellobby des Dolder Grand Hotels abgespielt hat, ist unklar. Laut Carl Hirschmann soll der schöne Sven die Auseinandersetzung provoziert haben. Darauf sei es zur Schlägerei gekommen. Laut Meligs Anwalt sind Provokation und Attacke von Hirschmann ausgegangen. Beide Opponenten sind überzeugt, dass die Aufnahmen der Überwachungskamera ihre Unschuld beweisen. Doch wo befinden sich diese Aufnahmen überhaupt? Im Grand Hotel selbst gibt man sich bedeckt: "Wir bestätigen, dass wir Überwachungskameras haben und die Arbeit der Polizei unterstützen", sagt Mediensprecherin Vanessa Flack. Weiter will sie sich nicht äussern. Die Polizei hingegen bestätigt, dass ein Band des Dolder sichergestellt und heute Donnerstag von einem Detektiv der Polizei angesehen wurde. "Der fragliche Zeitpunkt ist auf dem Band vorhanden", sagt Mediensprecher Marco Cortesi. Zur Tat schweigt sich die Polizei aber ebenfalls aus. "Wir sagen nicht, was auf dem Band zu sehen ist", so Cortesi. Die Aufnahmen dürften aber zeigen, ob nun Sven Melig die Begleiterinnen von Carl Hirschmann beleidigt oder Carl Hirschmann mehrere Gäste des Hotels lautstark beschimpft habe. Auch die Frage, wer der beiden Kontrahenten als Erster zum Schlag ausholte, werden die Bandaufnahmen beantworten. Doch bis Staatsanwaltschaft und Verteidiger den Film zu Gesicht bekommen, wird es noch eine Weile dauern. Weil auf den Aufnahmen zahlreiche Gäste des Grand Hotels zu sehen sind, bleibt die Kassette im Moment noch im Dolder. "Bis alle datenrechtlichen Fragen geklärt sind", sagt Cortesi. Sobald dies geklärt ist, wird das Band in die Akten des Falles aufgenommen. "Videoaufnahmen sind als Beweismittel vor Gericht zugelassen", sagt ein bekannter Strafrechtsexperte, der nicht namentlich erwähnt werden will. Doch was droht Hirschmann, wenn er ein weiteres Mal eine Prügelei angefangen hat? Bei einer Verurteilung könne man über die Strafe nur spekulieren. So viel ist aber sicher: "Auch wenn Carl Hirschmann mit der Eisenstange zugeschlagen hat, dürfte er höchstens wegen leichter Körperverletzung und Tätlichkeit verurteilt werden." Da Hirschmann bereits eine bedingte Geldstrafe aufgebrummt wurde, falle eine erneute Strafe sehr wahrscheinlich unbedingt aus. "Und bei einem Wiederholungstäter von Körperverletzung wird sich der Richter sicherlich Gedanken über eine Gefängnisstrafe machen", sagt der Strafrechtsexperte.
Und aus 20 Min vom 25. März:

"Ich sagte nicht 'Gute Nacht, ihr Schlampen'" Nach Carl Hirschmanns Aufritt auf "TeleZüri" sieht sich Ex-Mister Schweiz Sven Melig gezwungen, zu reagieren. Melig widerspricht den Schilderungen Hirschmanns diametral. In einem nervösen Auftritt am Mittwoch in der Sendung "Talktäglich" auf "TeleZüri" konnte der Partykönig Carl Hirschmann erklären, was sich seiner Meinung nach Samstagnacht im Hotel Dolder abgespielt hat. In der Sendung betonte Hirschmann, dass er die Englischlehrerin R.H. nicht mit einer Eisenstange attackiert hat. Der Vorwurf sei absurd und völlig aus der Luft gegriffen. Weiter schilderte der Milliardärssohn, dass er und seine Begleiterinnen von Sven Melig mit den Worten "Gute Nacht, ihr Schlampen" begrüsst worden sei. Dies will der Ex-Mister Schweiz Sven Melig nicht auf sich sitzen lassen. Am Donnerstagabend reagierte er mit einer Pressemitteilung. Darin schreibt sein Anwalt René Furrer, Sven Melig halte vollumfänglich an seinen Erstaussagen fest. Das bedeutet, dass Melig dabei bleibt, dass die verbale Provokation, wie auch die Erst-Aggression im Hotel Dolder von Hirschmann und nicht von ihm ausgingen. "Melig sagte nie 'Gute Nacht, ihr Schlampen'", so Rechtsanwalt René Furrer gegenüber 20 Minuten Online. Er bestreite in aller Form, dass er Hirschmanns Begleiterinnen beleidigt haben soll. Die Aussagen von Hirschmann sind laut Melig frei erfunden. Im Gegenteil sei es so gewesen, dass Hirschmann ins Hotel gekommen sei und alle Anwesenden niedergemacht habe. 'Was macht ihr da? Ihr seid alle nichts', habe er gesagt, es sei auch das Wort Schlampen gefallen, so Furrer. "Hirschmann hat R.H. mit der Eisenstange attackiert" Weiter hält Melig daran fest, dass er gesehen habe, wie Hirschmann in der Nacht die Englischlehrerin R.H. zuerst mit einer Eisenstange und danach mit zwei Faustschlägen gezielt traktiert hat. Ob Meligs Anwalt Strafanzeige einreichen wird, ist noch unklar. "Wir behalten es uns vor", so Furrer zu 20 Minuten Online.


Nachtrag vom 26. März, 2010:

René Furrer, der Anwalt von Sven Melig schreibt den Medien zum Interview von Herr Carl Hirschmann im "Talk Täglich" von Tele Züri von Mittwoch, 24. März 2010: Quelle Blick:

Mein Mandant Herr Melig hält vollumfänglich an den bereits im ersten Presse-Communiqué veröffentlichten Aussagen fest - bereits daraus geht hervor, dass am frühen Sonntagmorgen im Dolder Grand Hotel in Zürich sowohl die verbale Provokation als auch die Erst-Aggression von Herrn Hirschmann ausgegangen ist. Zudem hält Herr Melig - dies in vollumfänglicher Übereinstimmung mit den Aussagen des Opfers R. - explizit daran fest, dass er gesehen hat, wie Herr Hirschmann in der Tatnacht das vorgenannte Opfer zuerst mit einer Eisenstange und danach mit zwei Faustschlägen gezielt traktiert hat. Dass Herr Melig hingegen die Begleiterinnen von Herrn Hirschmann verbal beleidigt haben soll, bestreitet mein Mandant in aller Form. Die entsprechende Aussage von Herrn Hirschmann korrespondiert absolut nicht mit der Wahrheit und ist als frei erfunden, bzw. als Schutzbehauptung, um das eigene Fehlverhalten zu rechtfertigen, zu qualifizieren.


Nachtrag vom 30. März, 2010: Blick:

Jetzt sitzt er wieder hinter Gittern: Wegen einer Anzeige nahm die Stadtpolizei Zürich heute Morgen Clubbesitzer Carl Hirschmann (30) im Luxus-Hotel Dolder fest. Der Grund: Zwei Anzeigen von zwei Personen, eingegangen am vergangenen Wochenende. "Wegen sexueller Nötigung in einem Fall und sexueller Handlungen zum Nachteil einer Jugendlichen im Schutzalter im anderen Fall", wie die Staatsanwaltschaft schreibt. Nun erliess die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl.


Jetzt informiert nur die Stadtpolizei. Das ist auch richtig. Doch werden die Journalisten sofort selbst nach News recherchieren.



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