Die Resignationsrede mit leeren Floskeln und Analogien. Beispiel: "es wäre
falsch aufzugeben, um mit dem Strom zu gehen. Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom."
Das Verlassen des Governeurjobs ist aber gerade was Palin macht. Sie gibt auf wie
ein toter Lachs, wie
Gail Colins in der NYT kommentiert.
Sarah Palin wird Ende Monat als Governeurin von Alaska zurücktreten.
Sie begründete ihre Entscheidung damit, nicht ein Jahr lang als "lahme Ente"
herumzusitzen zu wollen. Kommentatoren wunderten sich aber über diesen politischen Suizid.
Oder ist es ein Zeichen, dass sie als Präsidentschaftskandidatin antreten will?
Oder will sie einen Korruptionsskandal vermeiden? (Die Gerüchte um Untersuchungen
rund um die Firma SBS, die sowohl Palins Haus als auch die Hockey Arena in Wasilla
gebaut hatte.) Oder will sie einen hochbezahlten Job in der Privatwirtschaft kriegen?
Das Timing war geschickt: Die Augen der Welt sind auf das Begräbnis von Michael Jackson
gerichtet. In den USA ist der Nationalfeiertag. Die Palinresignation wurde fast nicht bemerkt.
Nachtrag vom 4. Juli, 2009:
Der Spiegel
analysiert die skurile Abschiedsrede von Palin etwas mehr:
"Es ist die ultimative Palin-Rede. Ein ungebremster Gedankenstrom
ohne Punkt und Komma, frei von lästiger Syntax und voller
Bandwurmsätze, die mittendrin beginnen und auf halbem Wege
verenden. "Weitschweifig", nennt selbst die "New York Times" diese verbale
Schnitzeljagd, bei der einem die Schlagworte wahllos um den Kopf fliegen:
"Nation", "Freiheit", "Gleichheit", "Baseball"."
Nachtrag vom 6. Juli, 2009: ungewönliches Dementi:
Das FBI veröffentlicht ein ungewohntes Dementi. Es seien keine
Untersuchungen gegen Palin im Gange.
CNN.
Palin brauchte unterdessen Twitter, um gegen die Kritik an ihrer Resignation zu
kämpfen
Washington Post.
Palins Presse Statement.
"Du must zugeben: das ist nicht die übliche Politik."